FRANK ZAPPA - THE TORTURE NEVER STOPS

Label: | EDEL |
Jahr: | 2010 |
Running Time: | 117:00 |
Kategorie: |
Neuerscheinung Non Metal |
Die erste Frage die sich mir stellte war, warum der bekannteste Hit von Frank Zappa, “Bobby Brown” fehlt. Das konnte mir bis heute niemand beantworten. Mister Zappa, unverkennbar mit seinen störrischen Locken, Schnurrbart und rotem Overall, eröffnet mit diesem Live-Konzert ein Szenario, für das ihn seine Fans selig sprachen. Ein unüberschaubarer Schatz an musikalischen Einflüssen wie Jazz, Rock, Fusion und progressivem Pop geben sich hier die Klinke in die Hand. Kombiniert mit den ewig bissigen Lyrics und leicht ausgeflippten Attitüden des Meisters, muss man aber wirklich Anhänger dieses skurilen Musikers zu sein, um fast zwei Stunden am Player auszuhalten. Heutzutage ist dieser musikalische Auswuchs und Erfolg für den Ottonormalverbraucher von Frank Zappa nicht immer leicht nachzuvollziehen. Fern von jeglicher Chartanbiederung oder herkömmlichen Songstrukturen wandelt der Sänger und Gitarrist zwischen nur jedem denkbaren Stuhl. Diese 24 Beiträge, live aus dem Palladium in New York City während der Halloween-Nacht 1981, sprechen eine deutliche Sprache. Nicht konform! Politisch inkorrekt und auf jeden Fall mit jedem Ton provozierend. Dabei ist der Band auch kein Klamauk zu billig. Zappa legt während seiner spielerischen Pausen das Fratzen schneiden ein, dirigiert mit dem Stock seine Musiker, animiert seine Mitstreiter zum Ausrasten, was gerne von Steve Vai angenommen wird der uns ständig mit seinen übertriebenen Screams strapaziert und steckt sich gerne mal ein Zigarettchen an. Der aufreibende Gesang wechselt öfters mal zwischen dem Star und seinen Kumpanen aber wenn wirklich anspruchsvolle Vocals gebraucht werden, dann übernimmt der firme Bobby Martin das Mikrofon. Für seine Zeit, bevor er in die Politik ging, war Zappa ein eigenwilliges Genie und dennoch grenzt es an wahrem Können als Ottonormalverbraucher, knappe zwei Stunden durchzuschauen. Obwohl, spaßig wird es wenn man einen Blick ins Publikum werfen kann, das sehr unterschiedlich verkleidet ist. Leider entzieht sich diese Bedeutung meiner Kenntnis. Frank Zappa konzipierte drei TV-Sondersendungen, von denen aber nur zwei bislang ausgestrahlt wurden. „The Torture Never Stops“ ist der fehlende, dritte Teil. Passend performed zu den anderen in Zappas Lieblingsort zu Halloween, New York City. Zappas Gitarrenspiel ist selbstredend genauso sperrig und spartanisch wie der Jungs es am Ende der 60er-Jahre drauf hatten. Freestyle und immer auf eine Jam-Session aus, haha. Dafür muss man schon ein Faible haben. Riskiert mal selbst ein Ohr, insbesondere wenn ihr jüngeren Jahrgangs seid.
Tracklist:
- Black Napkins
- Montana
- Easy Meat
- Beauty Knows No Pain
- Charlie’s Enormous Mouth
- Fine Girl
- Teen-Age Wind
- Harder Than Your Husband
- Bamboozled By Love
- We’re Turning Again
- Alien Orifice
- Flakes
- Broken Hearts Are For Assholes
- You Are What You Is
- Mudd Club
- The Meek Shall Inherit Nothing
- Dumb All Over
- Heavenly Bank Account
- Suicide Chump
- Jumbo Go Away
- Stevie’s Spanking
- The Torture Never Stops
- Strictly Genteel
- The Illinois Enema Bandit
Bonus:
- Teen-Age Prostitute
- City Of Tiny Lights
- You Are What You Is
Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak