Kennt ihr das, wenn ihr eine Band vom Namen her schon eine Ewigkeit kennt und wisst, was sie für Musik macht, ohne euch jemals damit befasst zu haben? Einer dieser ominösen Fälle sind bei mir die 1997 gegründeten französischen Black-/Death Metaller Arkhon Infaustus. Dass man sich in den letzten Jahren allerdings kaum mehr mit ihnen befasst hat, könnte vor allem daran liegen, dass ihr letztes musikalisches Lebenszeichen, ihr viertes Album „Orthodoxyn“ bereits zehn Jahre auf dem Buckel hat. Nun legen sie mit „Passing The Nekromanteion“ immerhin mal wieder eine EP im schönen Digipack hin, die bei nur vier Tracks jedoch locker eine halbe Stunde Spielzeit überschreitet. Und tatsächlich sind Arkhon Infaustus eine der wenigen Death-/Black Metal-Bands auf diesem Planeten, die nur auf diabolisches, rumpeliges Geballer aus sind, sondern auch mit düsterer Atmosphäre glänzen. Mit doomigen Lavagitarren wird direkt das Unheil herauf beschwört. Doublebass wie ein Maschinengewehr folgt darauf. Der fiese Gesang pendelt gekonnt zwischen heiserem Black Metal-Geschrei und tiefen Death Metal-Growls. Dabei klingt die Band immer finster und – trotz der Abwechslung – auch immer irgendwie kompromisslos. Verspielte Gitarren und verzwickte Breaks bauen Spannung auf, anstatt den Druck rauszunehmen. Selbst in hohen Tempoausbrüchen, die präzise gezockt sind, rollt alles wie eine gut geölte Maschine. Die Produktion ist zeitgemäß ausgefallen, passt aber durch den nötigen Druck super ins Gesamtbild. Fans von neueren Behemoth, Hate, Belphegor oder Sulphur Aeon werden sich hiernach die Finger lecken!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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