THE UNITY - SAME


Label:STEAMHAMMER / SPV
Jahr:2017
Running Time:58:41
Kategorie: Neuerscheinung
 

Anfang Mai dieses Jahres veröffentlichten The Unity, die Combo um die Gamma Ray - Mitglieder Michael Ehre und Henjo Richter, ihr selbstbetiteltes Debüt. Die Band und die Ideen für die Scheibe wurden übrigens schon vor der Ankündigung der "Pumpkins United" und damit der temporären Stilllegung der hanseatischen Metalbastion Gamma Ray ins Leben gerufen. Bis auf die Gitarre, eben besetzt durch die Klampfe von Gamma Rays Henjo Richter, entspricht das Line-Up übrigens exakt den mir bislang unbekannten Love.Might.Kill. Am Mikro so der dunkelhaarige und sehr ansehnliche Gianbattista Manenti.

Ein Dutzend Songs erwarten uns auf der fast einstündigen Longrille und los geht es mit dem hymnischen "Rise And Fall" mit hoch melodischen Gitarren, eingängigen Melodien mit Keyboardunterstützung und der sanft-rauen Stimme des Herrn Manenti. Erzählend geht es dann mit "No More Lies" und knalligen Riffern sowie ordentlich Groove weiter und schon bei diesem zweiten Track wird die unglaubliche Varinanz in Gianbattistas Stimme deutlich und auch "God Of Temptation" knallt super melodisch und kraftvoll daher. Als Vergleiche kommen mir hier Avantasia und gesangstechnisch insbesondere der großartige Jorn Lande von Masterplan in den Sinn, der sich ja auch tolle Duelle mit den Herren Sammet und Atkins bei der Metalopera liefert. Und zum Ende auch hier groß angelegte Stimmungen, ja Bombastrock. Als ich die Jungs im Vorprogramm von Sinner Mitte Mai sah, kamen mir gerade bei dem großartigen "God Of Temptation" auch Vergleiche mit Ronnie James Dio in den Sinn. Wieder brettharte Gitarren und richtig Wucht beim fetten "Firesign" und auch hier die tollen Vocals auf der einen und die schrillen Shouts auf der anderen Seite. Mit deutlich Tastenunterstützung und balladesken Anteilen dann das vielfältige "Always Just You", gefolgt vom richtig metallischen "Close To Crazy" mit harten Riffern aber auch hier sehr melodisch angelegten und mitnehmenden Refrains. Kraftvolle Ruhe dann zunächst bei "The Wishing Well" und, es mag wegen dem Songtitel Einbildung sein, aber beim Gesang kommen hier durchaus auch Gedanken an Herrn Coverdale, ohnehin ist diese Nummer im Ganzen sehr viel mehr im Hardrock angesiedelt. Kurze Felle und wieder hoch melodiöse Sechssaiter bei "Edens Fall" und was zunächst als sogenannte Powerballade startet, wandelt sich dann zu einer schön verspielten Nummer mit viel Frische. Bei "Redeemer" bleibt einem gar nichts anders übrig als an ältere Rainbow zu denken, so typisch werden die Gitarren in Blackmore-Manier gezockt. Ganz großformatig angelegt ist die Eröffnung vom kurzen "Super Distortion" mit fast nahtlosem Übergang in das großartig inszenierte "Killer Instinct" mit wieder ganz viel Bombast und einer Menge Wechsel zwischen höchster Melodik und bretthartem Metal mit auch einem ganz dunklen und sogar etwas böse klingenden Organ. Mit dem symphonisch einsteigenden und dem sehr poppig angelegten "Never Forget" gelingt dann auch der Rausschmiss über ein durchweg überzeugendes Album, angesiedelt im stellenweise sehr druckvollen, melodischen Power Metal, bei dem alle Fans von Avantasia, Edguy, Masterplan aber auch von Rainbow, DIO und damit natürlich auch Astral Doors / Civil War bedenkenlos zugreifen können.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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