BIG DADDY WILSON - TIME

Label: | DIXIEFROG |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 51:30 |
Kategorie: |
Neuerscheinung Non Metal |
Seit fünfundzwanzig Jahren vertreibt Big Daddy Wilson den Blues in Europa und hauptsächlich in Deutschland. Als Soldat hier stationiert, lief ihm die große Liebe über den Weg. So wurde Germany zu seiner Wahlheimat. Gebürtig stammt er aber aus North Carolina, USA. So richtig bekannt scheint der Mann hierzulande noch nicht zu sein, denn in meinen Kreisen konnte mir niemand mit Informationen unter die Arme greifen. Auf „Time“, das angeblich recht autobiografisch sein soll, mischt der Tieftöner alt und neu aus dem Blues-Genre zusammen. Das will mir leider nicht immer gefallen, obwohl ich jedem Musiker, der diesen Spagat vollzieht, dankbar bin. Songs wie „Dead End Road“ und „Time“ triefen vor lauter Minimalismus und treiben den Mississippi-Blues durch die rauchgeschwängerte Luft. Andere Ansätze wie „Would Ya Look At That Car“ oder das poppige „Like A Sunny Day“, beinhalten einfach zu viel Mainstream und schmiegen sich eher an die Outputs von Booker T. Newberry III oder gar Barry White. Aber im Großen und Ganzen kann „Time“ durchaus überzeugen, wenn man allein die ersten sieben Songs in Betracht zieht. Es ist die zweite Hälfte des Werks, die die Charts anpeilt. Die Schwere ist dahin, die Melancholie und der Blues an sich auch. Songs wie „New Zealand“, „Miss Dorothy Lee“ oder „Like A Sunny Day bieten eher Soul, Funk und Pop. Manchmal taucht Big Daddy Wilson sogar im Singer/Songwriter Genre ab (“Mama`s Words“). Ich verbleibe mit gemischten Gefühlen.
Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak