Wie der Name schon aussagt, stehen heute mal die Damen des Genres im Mittelpunkt der Veranstaltung. Gleich neun Bands mit Leadsängerinnen/Frontfrauen gaben sich an einem schwülwarmen Tag die Ehre. Das mit dem Open Air stimmt zwar nicht ganz, denn die Veranstaltung wurde auf Grund eines zu erwartenden Unwetters nach drinnen in die Tankstelle verlegt, was der Sache aber keinen Abbruch getan hat.
Als erstes durfte die Gitarristin Elena Seagalova gegen 13:00 Uhr auf die Bühne und erfreute das Publikum mit instrumentalen Rocksongs. Die Stimmung war direkt gut und das Auditorium entsprechend angeheizt.
Danach folgten Rampage und sorgten mit eingängigem Hard Rock für steigende Stimmung. Sängerin Heidi Imkamp schaffte es gekonnt, das Publikum für sich und die Band zu gewinnen.
Onyx Eyes waren so etwas wie die Exoten im Line Up. Ihr Symphonic Metal schien auf den ersten Blick nicht recht zum übrigen Programm zu passen, doch die Truppe zog sich mehr als nur achtbar aus der Affäre. Spätestens beim Iron Maiden Cover „Run To The Hills“ erreichte die Stimmung einen ersten Höhepunkt.
Mit Cover Songs ging es dann weiter, denn nun betraten die Rockgören die Bühne und heizten mit einer tollen Show die Meute weiterhin an. Die Setlist bestand diesmal schwerpunktmäßig aus Metal-Klassikern der Marke „Balls To The Wall“ (Accept), oder „Breaking The Law“ (Judas Priest). Mitgrölen war angesagt und so mussten danach erst mal die Kehlen geölt werden.
Die Tanja Meyer Band sorgte anschließend für die deutschen Töne bei dieser Veranstaltung. Das Kölner Urgestein, die Grande Dame der Kölner Rockszene, hatte einige Fans vor Ort am Start, die die eh schon gute Stimmung nicht abflauen ließen.
Veranstalter Stephan Georg ließ es sich anschließend nicht nehmen, mit seiner Band Tight die Bühne zu entern. Wieder einmal gab es feinsten Hard Rock an der Grenze zum Metal. Sängerin Kerstin Pfautsch rockte die Bühne wegen der Hitze in Socken, was der tollen Performance allerdings nicht geschadet hat.
Andra waren anschließend für mich die erste Neuentdeckung des Abends und begeisterten mich sofort mit ihrem Heavy Metal Sound der sehr an die Klassiker der New Wave Of British Heavy Metal angelehnt ist. Diese Truppe mit ihrer sympathischen Frontfrau sollte man definitiv im Auge behalten.
Black Valentine aus Koblenz sind für die ausgefallenen Hard Enough eingesprungen und meine zweite Neuentdeckung des Abends. Klassischer Hard Rock mit Achtziger Jahre Vibes geht schließlich immer, zumal wenn das Ganze so überzeugend dargebracht wird. Sängerin Sarah Jouaux strahlt eine enorme Präsenz auf der Bühne aus, so dass die Stimmung das durchgängig hohe Level halten konnte.
Zum Finale enterte dann Caroline Breitler mit ihrer Band die Bühne und lieferte mit einer mitreißenden Performance den absolut gelungenen Abschluss des Abends. Die Schweizerin konnte mit einer professionellen Show auch noch die allerletzten Kraftreserven der Zuschauer mobilisieren.
Trotzdem tue ich mich schwer, hier von Headlinerin zu sprechen. Headliner waren für mich persönlich jedenfalls alle neun Bands, das Orga-Team um Stephan Georg, die super freundliche Mannschaft der Tankstelle, die die Anwesenden zu fairen Preisen mit einer guten Auswahl an Speisen und Getränken versorgt hat, und das Publikum, das ausgelassen gefeiert hat und einen sehr schönen Tag verbringen konnte.
Es bleibt übrigens noch positiv hervorzuheben, dass der Zusammenhalt der beteiligten Bands enorm groß war. So hat man sich gegenseitig vor der Bühne unterstützt und es wurden wohl auch einige neue Freundschaften geschlossen. Das führte letztendlich sogar soweit, dass fast alle Bands ihren Gewinn an die Kinder einer kürzlich verstorbenen, alleinerziehenden, Mutter gespendet haben. Eine sehr großherzige Geste, die an dieser Stelle unbedingt noch erwähnt werden sollte und den tollen Charakter dieses Events widerspiegelt.
Nach über zehn Stunden guter Musik war es dann an der Zeit, sich mit ein paar Freunden ein Taxi zu teilen und den Heimweg nach Köln anzutreten.