Lost In Desolation sind ein Duo aus Australien, das sich dem Atmospheric-/Depressive Black Metal verschrieben hat. Seit der Gründung im Jahr 2012 sind bislang drei Langrillen von ihnen erschienen. Das neue Werk enthält acht Tracks, von denen die Hälfte eine Überlänge von sechs bis dreizehn Minuten hat. Dementsprechend viel passiert auch in ihren Songs, die mit majestätischen Keyboards daherkommen. Verträumt und melancholisch ist die Grundstimmung, nicht aber luschig. Die harmonischen, schlichten Gitarrenmelodien stehen im krassen Gegensatz zu den verzweifelten Growls, was mich etwas an alte Anathema erinnert. Die Musik von Lost In Desolation ist aber dennoch ganz anders.

Hier rattert auch mal die Doublebass. Es gibt spacige Effekte im Hintergrund. Das Tasteninstrument im Hintergrund ist allgegenwärtig und flächendeckend. Dennoch ist die Produktion recht dünn und schwammig, was aber genau die erwünschte Atmosphäre erzeugt. Auch bei fast einer Stunde Spielzeit kommt hier keine Langeweile auf. Im Gegenteil: Mit jedem weiteren Hören eröffnen sich immer mehr Details, und das Album wächst. Dass so viele Facetten von nur zwei Musikern erschaffen wurden, ist beim Hören des Album eigentlich unbegreiflich. Wer auf Bands wie Austere oder Woods Of Desolation steht, sollte hier mal ein Ohr riskieren. 

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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