MAJESTY, BLOODBOUND, EVIL INVADERS

Essen, Turock, 04.04.2015

Die ersten Osterfeuer brannten und auch im Turock in Essen sollte der Sturm losbrechen, denn geballter True und Power Metal stand an diesem Ostersamstag auf dem Programm. Die ehemals zu Unrecht als deutschen Manowar titulierten Majesty präsentieren ihr neuestes „Generation Steel“ Album. Mit im Gepäck haben die sympathischen Teutonen Metaller die Skandinavier Power Metaller Bloodbound mit ihrem neuesten Output „Stormborn“ und als Anheizer die Flitzefinger Evil Invaders, so dass einem gelungenem Abend nichts mehr im Wege stand.

evil invadersAls ich gegen 19:00 Uhr ankam, warteten erst circa 50 Leute vor der Halle, die fast nahtlos eingelassen wurden und nach einem kurzen Rundgang am Merchandising-Stand und an der Theke vorbei ging es gegen 19:20 Uhr gleich mit den energiegeladenen Evil Invaders los. Nach dem kurzen Intro gab es für die Jungs kein Halten mehr und schon der in bester Doublebass Manier unterlegte Opener wurde äußerst agil präsentiert. Nicht allein die Geschwindigkeit, sondern auch die Virtuosität der Protagonisten sucht schon seinesgleichen, wie auch das noch flottere „Driving Fast“ eindrucksvoll aufzeigen konnte. Und so zog die Band, in durchgehenden Nebelschwaden eingehüllt, ihr Ding konsequent und schnell ohne Verschnaufpause durch. Einen gelungenen Kontrast bildete lediglich das rausschmeißende „Master Of Illusion“, in dem die allgegenwärtige Geschwindigkeit einmal etwas herausgenommen wurde, und im leichten Maiden-Stil eine mit Beifallsrufen quittierte und furiose Vorstellung nach einer halben Stunde beendete.

 

bloodboundDirekt nach der unglaublich kurzen Umbaupause von zehn Minuten läutete das Intro „Bloodtale“ unter lautem Klatschen der mittlerweile fast gefüllten Halle das Kommen von Bloodbound an. Schon der Opener „Satanic Panik“ wurde lautstark gefeiert, um anschließend unter begleitenden Ohoho-Rufen „When Demons Collide“ nachzulegen. Die gute Stimmung verbesserte sich mit dem stampfenden Groovemonster „Stormborn“ noch weiter und nach der Frage des Shouters Patrik Johansson „Essen, Are You Metal?“ waren auch die letzten Hände bei dem rhythmischen „In The Name Of Metal“ oben. Die eingängige Speedgranate „Iron Thorne“ wie auch das treibende und mit einem Vollgas-Solo ausgerüsteten „When All Lights Fail“ wurden sofort begeistert gefeiert. Und auch die allerersten epischen Klänge von „Moria“ wurden vom lautstarken Publikum begleitet, bevor fette Riffs und choraler Gesang das ausnahmslos mit Wippen quittierte „Metalheads Unite“ einläutete. Der Klassiker „Book Of Dead“ folgte begeisternd auf dem Fuße, bevor die mystischen Töne den Finisher „Nosferatu“ ankündigten und damit einen Spitzenauftritt unter tosenden Beifallsbekundungen nach einer Stunde beendeten.  

 

majestyUm 21:15 Uhr ging dann das Licht aus und das anfangs von den sympathischen Majesty Fanclub angestimmte „Hail, Hail To Majesty“ erklang während des Intros aus unzähligen Kehlen. Mit dem Opener „Hawks Will Fly“ betreten die fast gleichgekleideten Mannen um Shouter Tarek Maghary die Bretter, welche die Welt bedeuten, um anschließend das pfeilschnelle „Fields Of War“ ebenso bejubelt nachzulegen. Nach dem flotten „Time For Revolution“ folgte groovend, das hymnische „Shout At The World“, um nachfolgend ein vergleichsweise dumpf klingendes, aber dennoch gelungenes Drumsolo mit Beifall zu quittieren. Nach mystischem Beginn betrat der Shouter in einem langen Ledermantel bekleidet zu dem mit Yeah-Yeah-Rufen unterlegten „Hellforces“ wieder die Bühne. Weiter ging es mit dem epischen „War Of Metal“, bevor der Titeltrack des neusten Outputs heftig rockend nachgelegt wurde. Das futuristisch angehauchte Leadgitarrensolo wurde klatschend begleitet, ehe von den Fans „Into The Stadiums“ im Chorus mitgesungen wurde. Mit „The Last Reward“ hatte man dann auch gekonnt eine gefühlvolle Ballade am Start, doch während mit „Thunder Rider“ sofort wieder Bangen angesagt war, zeigte auch „Circle Of Rage“ eine verstärkt mitreißende Wirkung auf. Nach dem minutenlang vom Publikum mit Ohoho-Gesängen unterlegten (die Band kam einfach nicht mehr dazwischen) „Sword Of Sorcery", majestyverließen die Jungs nach dem üblichen Showdown viel zu früh die Bühne. Nach kurzen Bitten wurde das kraftvoll ratternde „Metal Law“ gefeiert, ehe der mit dem Ausspruch „Ihr Seid Metal“ versehene Klassiker „Metal Union“ mit Fans auf der Bühne frenetisch von der glücklichen Meute mit hochgesteckten Fäusten abgefeiert wurde, bis gekreuzte Gitarren für das obligatorische Foto nach neunzig Minuten diesen starken Auftritt wahrlich fett abrundeten. Fazit: Ein rundherum gelungener Abend!

 



Autor: Markus Peters - Pics: Markus Peters