PRIMORDIAL, EIS, AUßERWELT

Münster, Sputnikhalle, 04.04.2015

außerweltDas 'Radau gegen HIV' fand an diesem Abend zum letzten Mal statt. Wie immer wurden alle Gewinne der AIDS Hilfe gespendet. Gewinnen konnte man nicht nur was am Verlosungsstand, sondern auch an den Merchandise Ständen. CDs ab fünf Euro, Vinyl ab 10 Euro und Shirts, auch die des Headliners Primordial ab 10 Euro. Fanfreundlich zeigte sich auch die Sputnikhalle in Münster, denn die Flasche Krombacher für 2,30 € kriegt man bei Konzerten, von Veranstaltungen in Jugendzentren mal abgesehen, auch nur noch selten. Als lokaler Support standen um halb Acht Außerwelt auf der Bühne. Der schon recht ordentlich gefüllten Halle gefiel der atmosphärische Black Metal gut und so kam die halbe Stunde, in der sich die Band auf ihre Debüt-EP konzentrierte, recht kurzweilig rüber.

 

eisIm Anschluss an die 25-minütige Umbaupause standen Eis auf der Bühne. 2010 musste sich diese Band aus rechtlichen Gründen von Geist in Eis umbenennen und bis auf Schlagzeuger Marlek ist auch kein Gründungsmitglied in dem recht häufig rotierenden Besetzungskarussell mehr vorhanden. Die Bühne war passend zum aktuellen Album mit einem Wetterkreuz dekoriert und Sänger Alboin hatte sich ein etwas lustig aussehendes Corpsepaint zugelegt. Die Stimmung war bei dem melodischen Black Metal schon auf Headliner-Niveau. Generell fällt in letzter Zeit auf, dass in Münster die Stimmung stets klasse ist. Eis beackerten jeweils einen Song von jedem ihrer Alben und am Ende gab es mit „Bei den Sternen“ noch einen zweiten vom „Wetterkreuz“ dazu.

 

primordialEine gute dreiviertel Stunde spielten sich Eis durch ihre Diskografie, bevor sie nach etwas zu langer Umbaupause Platz für den Headliner Primordial machten. Nach dem Intro stiegen diese mit dem Titeltrack ihres Albums „Where Greater Men Have Fallen“ ein, um sich dann quer durch ihre Diskografie zu spielen, wobei der Schwerpunkt auf den letzten drei Outputs lag. Alan Averill sah mit seinen roten Augen kombiniert mit Corpsepaint etwas gruselig aus und hatte die Meute fest im Griff. Was man sich bei so einem Aussehen manchmal wünscht, ist dass Primordial manchmal wieder mehr auf die Tube drücken und mehr nach ihren Black Metal Anfangstagen klingen würden. Können tun sie dies ja, wie sie in „Traitors Gate“ bewiesen. Doch es dominierte eher das epische Material wie „As Rome Burns“ oder „Babel´s Tower“. Und gerade Songs dieser Marke sind live absolute Kracher. Insgesamt war es also ein wunderbares Konzert, das mit über 100 Minuten zwar üppig ausfiel, für Primordial-Verhältnisse aber nicht extrem lang war. Schade, dass es nach „Empire Falls“ ein abruptes Ende ohne Zugaben fand, zumal die Fans doch sehr stark danach forderten.

 



Autor: Martin Hil - Pics: Martin Hil