RAVEN, WORTMORD, THE CLAYMORE

Oberhausen, Helvete, 02.04.2015

the claymoreDer Beginn des heutigen Konzertabends schob sich lustig erst einmal auf 20:30 Uhr, trotzdem begrüßten The Claymore aus Castrop-Rauxel die Anwesenden, dass sie schon so früh da waren. Sie wollten das Helvete mit Power Metal in Stimmung bringen, was ihrem Shouter Pan auch schnell gelang. Seine Posen unterhielt die Audienz auch dann, wenn er grad nicht sang. Er kam von Chimaera, es war seine zweite Show mit The Claymore und es würde ihm von mal zu mal mehr Spaß machen, gab er an. Der Sound war sehr brummig, dass die Gitarren zu leise kamen. Dennoch konnte man "The Angels Assassination" klar erkennen. Das Rainbow Cover "Kill The King" brachten sie mitten in ihrem Set, obwohl sich der Song auch als Schlussnummer geeignet hätte. Doch den Slot erhielt "Soulseeker", wozu Christian Köhle die Beleuchtung seines Basshalses einschaltete.

 

wortmordEbenfalls vierzig Minuten Spielzeit wurde den Essenern von Wortmord zugedacht. Sie gingen vom Soundcheck nahtlos in ihren Set über, und zockten Songs wie "Armee Der Finsternis", "Einfach Mal Die Fresse Halten" und "Die Feile im Mund", bei denen in den ersten Reihen Pogotänze für Raum sorgten. Ihr Thrash mit deutschen Lyrics war nicht weit von Sodom entfernt, immerhin standen ex-Members der Ruhrpottgröße im Line-Up. Peppi Dominik ist bei den Fans als Grave Violator bekannt, der ebenso wie Frank Blackfire bei Sodom Gitarre zockte. Da lag es nahe, einen Sodom Song im Set aufzunehmen, und den gaben sie mit "Bloody Corpse" zum Besten. Später folgte noch das schnelle "Blasphemer" von Sodoms "In The Sign Of Evil". Ihr Auftritt endete nach knapp vierzig Minuten mit "Willkommen Im Club Der Lebenden Leichen".

 

ravenNachdem es für die New Wave Of British Heavy Metal Legende Raven Bühne frei hieß, zeigten die drei Herren, die seit über vierzig Jahre Action machen, wie man Heavy Metal spielt. Mit reichlich Bewegung und irren Posen nämlich. Songs wie "Hard Ride" und "Live At The Inferno" lassen auch gar nichts anderes zu. Bassist und Shouter John Gallagher hatte durch sein kabelloses Kopfmikrofon viel Bewegungsspielraum, den er zu nutzen wusste. Über Kopf gekreuzte Gitarrenhälse mit seinem Bruder Mark, der locker noch bewegungsfreudiger war, rief "All For One" auf den Plan. Nach Johns Ansage, dass Raven seit 1983 in Deutschland spielen und hier noch niemals enttäuscht wurden, war das neue Album dran. Von "Extermination", das zur Veröffentlichung in den Startlöchern stand, spielte man das Quasi-Titelstück "Destroy All Monsters" und das hitverdächtige "It`s Not What You Got". Auf den genialen Stampfer "One More Day" hoffen wir mal bei ihren Gigs nach dem Release. Während die Audienz "Rock Until You Drop" mitgrölte, machte Merchandiser Karl Laschnikow mit Gips auch einarmig eine gute Figur. Nicht ohne Johns Solo am Bass, zusammen mit einer erlesenen Auswahl an Effekrgeräten, wurde bei Raven das Finale einleleitet. Als letzter Song musste "Break The Chain" herhalten, in seinem Mittelpart angespielte Klassiker wie raven"Rock Bottom" von UFO, "Dog Eat Dog" von AC/DC, "Symptom Of The Universe" von Black Sabbath, und "I Don't Need No Doctor" von Humble Pie aufzunehmen. Nach gut achtzig Minuten verließen die drei Rabauken das Schlachtfeld, doch trotz langen und voluminösen Rufen nach Zugabe feuerte die Band nicht mehr nach. Dennoch ein genialer Raven-Auftritt, der echt Bock auf das neue, sehr bald erscheinende Album "Extermination" machte. John hatte Recht mit seinen schwörenden Worten, dass es niemanden enttäuschen wird, denn CROSSFIRE hat schon reingehört und verspricht, es wird zu den besten Platten von Raven eher gehören!



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer