WHEN TREES LEAVE WOLVES - THIRTEEN STARS

Label: | 7HARD |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 45:19 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Das Heulen des wölfischen Quintetts aus Aachen setzte 2011 ein, wenn auch zunächst noch eher mit einem "Wuff". Nach zwei EPs in 2012 und 2013 servierten Sie uns im Februar 2015 nun ihre erste Full-Length mit einer Spieldauer von einer knappen dreiviertel Stunde. In mehreren Reviews werden sie primär dem Southern Rock / Southern Metal, wohl nachhaltig durch das Artwork des Covers begründet, und erst im Weiteren dem Hard Rock / Heavy Rock zugeordnet. Hören wir einfach mal rein. Im Intro "Epitaph" sorgen plätscherndes Wasser, eine Krähe und eine merklich stonermäßige Klampfe zunächst mal für einen coolen Spannungsaufbau. "Blackened Flow" setzt dann mit schweren, fast schwarzmetallischen Gitarren und kräftigen, kehligen Vocals ein. Der schleppende, düstere Doomrocker gipfelt dann in tollen, fast bluesigen Riffs. "Catspaw" beginnt wesentlich flotter mit anfangs sehr tief gestimmten Gitarren. Dann höchst aggressive, rotzige, ja fast thrashige Vocals, ehe Refrain und Zusammenspiel der Protagonisten den Track in einen Rocker mit netten Hooks übergehen lassen, dessen Line allerdings immer wieder durch sehr rohe metallische Einflüsse gecrackt werden. "Part Of The Clan" beginnt mit melodischen Leads, dann wieder rau, schleppend mit einem recht angenehmen Refrain und den fast schon typischen Breaks. Bei "C.G.L.I.C." ein bisschen 70er-Feeling, rau bluesig und immer wieder aggressive Shouts. Wieder eine melodiöse E-Gitarre bei "Down Comfort". Ist das Southern? Na, ja. Der Rest wieder schleppend, tragend, im schon bekannten Muster. Stimmlich kommen mir hier Gedanken an die alten Omen mit J. D. Kimball (R.I.P.). Ich mag diese langgezogenen Riffs und am Ende eine wirklich virtuose Leadgitarre. Auch die Backings wissen hier wirklich zu überzeugen. "Piss On Ya Law" bleibt im Muster mit fordernder Riffs und guter Geschwindigkeit. Die hämmernde Rhythmusfraktion erinnert ganz entfernt an Sepultura. Die Stimme besonders aggressiv, ja thrashig, eher im Dark Metal zu suchen. Nun kommt der Titelsong und in "Thirteen Stars" kommt durch das anfängliche Banjo zum ersten Mal wirklicher Südstaaten Flair auf. Auch wenn der Song eine ganze Ecke dunkler und vor allen Dingen wieder schön rotzig wird, bleibt die Grundidee des Southern hier erhalten. "End Of The Road" ist wieder ein schwerer Rocker mit sauberen Gitarren, toller Hookline und mitnehmenden Refrains. Zum durchgehenden Bangen vielleicht einen Tacken zu langsam, und, das schon bekannte Stilmuster der Breaks mit massiven Tempiwechseln, findet sich auch hier. Der Rausschmeißer "Shiny Contract" zeigt nochmal die schleppenden, langsameren Wölfe mit schwarzen Gitarren, hier atmosphärisch dichter mit wieder packenden Vocals und fast choralen Abgesang.
Fazit: Bissig, aggressiv, dunkel, handwerklich absolut überzeugend und für meine Begriffe sehr eigenständig mit allerdings einem Cover, was stilistisch so gar nicht passt und Rezitatoren, wenn sie sich denn nicht die Muße antun, mal in das Werk hinein zuhören, ganz schnell auf die falsche Wolfsfährte führt.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey