TOTO - XIV


Label:FRONTIERS
Jahr:2015
Running Time:59:19
Kategorie: Neuerscheinung
 

Man muss vor dieser Kapelle einfach den Hut ziehen. Nach allen Schicksalsschlägen, die in den letzten Jahren hinzunehmen waren, weiterzumachen, ist schon aller Ehren wert. Und dass aus dem Hause Toto kein schwaches Werk kommen wird,  ist auch irgendwie vorher schon klar gewesen. Soweit der Erwartungshorizont. Aber wie klingt es denn jetzt? Im Gros ist es ein recht ruhiges und nachdenkliches Album geworden, was keineswegs als Mangel zu verstehen ist. Der dramatische Rausschmeißer „Fortune“ glänzt mit allem, was Toto berechtigterweise so berühmt gemacht hat. Ein langer Spannungsbogen, hohe Dramatik, Prog, große Handwerkskunst und eine unfassbare Dynamik. Ähnlich gelagert ist „Unknown Soldier“, nur mit etwas weniger Vorwärtsdrang. Zum Einstieg gibt es einen Knaller Groover mit „Running Out Of Time“ serviert, jazzig, melodisch und mit einem Killer Refrain gesegnet, auch irgendwie typisch Toto, genau wie der Westcoast Rocker „Holy War“, in dem Meister Lukather durch ein unaufdringliches, aber dennoch prägnantes Riffing auf sich aufmerksam macht, bis der Refrain einem eine gehörige Gänsepelle verpasst. Stark! Mein persönlicher Favorit ist allerdings „Orphan“, das so mühelos an alte Glanztaten anknüpft und trotzdem einen modernen Anstrich verpasst bekommen hat, dass es eine Freude ist. Der Sound? Im Ernst? Hey, es ist eine Toto Platte, es klingt vorzüglich, hat Tiefe und alles ist genau so, wie es sein soll! Keine ernsthafte Konkurrenz für „Turn Back“ oder „Seventh One“, aber eine extrem hochklassige, moderne und reife Scheibe ist es geworden. In Anbetracht der Umstände ein kleines Wunder. Uneingeschränkt empfehlenswert auf alle Fälle!

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Tammo Krauß


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