Die Norweger Enslaved werden oft mit zu den Pionieren der norwegischen Black Metal-Szene gezählt, obwohl sich die Band davon immer distanziert hat. 1991 wurden sie ins Leben gerufen und haben bis heute bereits dreizehn Alben unters Volk gebracht. Anfänglich musikalisch noch sehr am frostigen Black Metal orientiert, ging man aber schnell seinen eigenen Weg und festigte den Ruf als erste lupenreine Viking Metal-Band. Das hat sich bis heute nicht geändert, obwohl man viel progressiver und abwechslungsreicher vorgeht, als noch in der Vergangenheit, wo man auch schon mit überlangen, atmosphärischen Songs aufwartete. Aber Enslaved klingen heute längst nicht mehr so kalt wie in den Anfangstagen. Die Songs sind dieses Mal nicht mehr so verspielt wie noch auf dem Vorgänger-Album “Riitiir” aus dem Jahr 2012, aber dennoch gibt man sich abwechslungsreich und hymnisch. Der Klargesang von Frontmann Grutle Kjellson, der neben Gitarrist und Mitsänger Bjørnson noch von der Originalbesetzung mit dabei ist,  kommt wie immer klar und gut rüber und weiß mit einprägsamen Melodien zu überzeugen. Mir fehlt auf Dauer die klirrende Kälte ihrer alten Schandtaten. Irgendwie klangen sie früher viel authentischer. Das heißt aber nicht, dass das schlecht ist. Aber Fans von hymnischem Black Metal wie Borknagar, Negura Bunget, Primordial, Falkenbach, Helheim, Kampfar oder Sólstafir können hiermit wahrscheinlich etwas mehr anfangen als alte eingefleischte Fans der Band.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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