ESKIMO CALLBOY - CRYSTALS

Label: | AIRFORCE 1 |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 39:33 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Metalcore mit Death-Metal Elementen und Pop-Vocals in den Refrains. Das gab es schon en masse und lässt vermuten, dass Eskimo Callboy auf den bereits ausgetretenen Trend aufspringen möchte. Wie weit ihnen das gelingt, werden wir an den Käuferzahlen der jungen Fans des Genre erkennen. Für ältere Jahrgänge wird die Mischpoke, voller Klischees aus dem Stilgebiet eher für Zahnschmerzen sorgen. Das die Jungs aus dem Ruhrgebiet stammen, hört man der Produktion zu keiner Zeit an. Castrop-Rauxel ist das zu Hause der aggressiven Boys, die mittlerweile ihr drittes Werk offerieren. Natürlich bleiben sie ihren Ideen treu und lassen aber auch keineswegs den Druck und den Hunger der Vorgänger missen. Selbst verspielte elektronische Spielereien wie auf „My Own Summer“, wahrscheinlich charttauglich, werden nicht gescheut. Das wird dann an anderen Stellen mit brachialen Einsätzen der Vocals ausgeglichen. Es soll natürlich eine Mischung aus Dub, Techno, Pop und Metal erreicht werden, was aber nicht darüber hinwegtäuscht, dass viele Beiträge ähnlich konzipiert sind. Mit der Hip Hop-Einleitung auf „Best Day“ ebnet man den Weg für den Gast-Rapper Sido, der sich hier die Ehre gibt. Die dreizehn Beiträge von „Crystals“ bieten jede Menge Möglichkeiten für das Volk vor der Bühne: Mitgröl-Parts, Musik zum Tanzen, zum Bangen und zum Feiern. Auf keine bekannte Facette des Genre wird verzichtet. Sie können aber auch über sich selber lachen, wie auf „F.D.M.D.H.“, dem wohl härtesten Track des Albums. In der Einleitung nimmt man sich selber fett auf die Schippe, um darauf hin knapp über fünfzig Sekunden in Death-Growls zu ersaufen. Eine moderne Suppe wurde hier gekocht, die nur für tolerante Metaller und Jungvolk geeignet ist.
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak