Mit Ruby The Hatchet unternimmt der Hörer eine Reise zurück in die Siebziger. Gespielt wird hier orgelgeschwängerter und doomiger Retrosound, der allerdings produktionstechnisch nicht ebenfalls Retro ist, sondern zeitgemäß druckvoll und glockenklar kommt. Damit erreichen sie schon im Opener "Heavy Blanket" mehr Härte als damals die Pioniere dieses Sounds Deep Purple. Das spielt der Sängerin Jillian Taylor mit der kristallklaren, tieferen Stimme genial in die Karten, die durch leichten Hall trotzdem psychedelisch wirkt, und in lauteren Passagen sogar an Michelle Nocon von Death Penalty erinnert. Das langsame und erhabene "Tomorrow Never Comes" beginnt akustisch und entfaltet sich behäbig zu einer tragenden Atmosphäre. Sonst riffen und rocken sie bodenständig, dass es echt schon fast metallisch kommt, mit Ausnahme des knieerweichenden Titeltracks, der sich auf epischem Hardrockniveau sinneserweiternd in ein schwindeliges Bewusstseinsnirwana dreht. Sechs ansteckende Tracks sind auf diesem Nachfolger "Valley Of The Snake" ihres 2012er "Ouroboros" Albums, welche wie ihre 2014er Seven-Inch "The Eliminator" auch auf Vinyl erhältlich ist. Abschließend sei noch das geniale Cover erwähnt, welches die Musik passend verpackt. Für die Ohren eines klassischen Metallers liegen Ruby The Hatchet mit ihrem Sound weit vor allen anderen Retrokappellen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

zurück zur Übersicht