Wer auf lupenreinen Oldschool Thrash steht, und dabei noch mehr Tempo vertragen kann, der wird sich mit "Tormenting The Innocent" anfreunden. Dies ist das zweite Album der Wahnsinnigen von Bio Cancer. Sie kommen aus Athen und wissen nicht nur mit nackenbrecherischer Speed umzugehen, sondern diese auch noch auf die Spitze zu treiben. Absolut flinke Riffs, zackig und tight, haben hier mit Highspeeddrumming die absolute Führung, und die Vocals halten mit. Dazu haben sie in ihren Reihen einen Shouter mit einer hellen uncleanen Stimme, der noch einen Tacken keifiger als Zetro von Exodus kommt. Fahren sie sich mal kurz etwas runter, wirken die Riffs noch etwas erdiger, das zeigt auch "Bulletproof", bevor schnell wieder das Pedal durchgetreten wird. Ein paar kleine Auffälligkeiten wie das in "F(r)iends Or Fiends" einführende Cello und die spoken Words zu "Haters Gonna ... Suffer" fallen bei den neun straighten Katapulten auf diesem Album kaum ins Gewicht. Ed Repka ist ein begnadeter Coverkünstler, der sich für sehr viele Cover von Thrashalben verantwortlich zeichnet. Einen ähnlichen Stil hat Andrei Bouzikov, der auch schon für Skeletonwitch, Ketzer und Hellbringer tätig war, und der war auch für das von "Tormenting The Innocent" zuständig. Es ist immer eine sehr gute Visitenkarte für eine Thrashband, auf ein solches Cover zurückgreifen zu können. Da weiß der Fan auf den ersten Blick, was er musikalisch zu erwarten hat. Die Bande aus Griechenland liefert mit dem Nachfolger ihres Debüts "Ear Piercing Thrash" aus 2012 eines der schnellsten Thrashalben der Neuzeit. Und weil sie das vorzüglich meistern, packen wir ihnen noch einen halben Zähler drauf.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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