Ach, guck mal! Herr Vardan, Black Metal Einzelkämpfer aus Italien, lief mir in meiner Zeit bei CROSSFIRE schon dreimal über den Weg. Jetzt legt er wieder ein neues Album vor. Fleißig, fleißig, der Herr! Ich muss zugeben, dass er mich in der Vergangenheit nicht immer überzeugt hat. Obwohl seine Musik immer gute Ansätze hatte, fand ich sie auf Dauer doch meist eher träge. Aber Vardan beweist, dass er auch anders kann. Hat er sich doch früher eher auf Depressive Black Metal versteift und mit Trägheit und Stumpfsinn hantiert, gibt er dieses Mal endlich wieder mehr Gas. Schnell, räudig, mit fadendünnen Gitarren und minimalistischer Produktion, erinnert “Verses From The Ancient Times” tatsächlich an alte Zeiten. Norwegen Anfang bis Mitte der Neunziger ist das Stichwort hier. Man fühlt sich sofort an alte Glanztaten von Darkthrone, Gorgoroth, Carpathian Forest oder ganz frühe Ulver erinnert und überzeugt damit dieses Mal auf ganzer Linie. Natürlich wird hier der Black Metal nicht neu erfunden, aber darum geht es auch nicht. Das hier ist voll Retro, aber auch mit ganz viel Spirit. Zwar sind hier nur vier Songs enthalten, schlicht “I” bis “IV” betitelt, sie dauern jedoch zwischen fünf und elf Minuten. Abwechslung gibt es hier nicht so sehr. Dennoch funktioniert das Album am Stück ohne Ausfall. Solide Arbeit, schlicht und viel viel Atmosphäre, legt Herr Vardan bislang sein bestes Werk vor; zumindest ist es das Beste von vier seiner insgesamt schon neun Alben, die ich von ihm kenne. Es geht aufwärts!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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