WICKED SENSATION - ADRENALINE RUSH


Label:AOR HEAVEN
Jahr:2014
Running Time:53:16
Kategorie: Neuerscheinung
 

David Reece (ex-Accept, Bangalore Choir) war und ist auch weiterhin einer meiner Lieblingssänger. Jedoch teilt er seine Künste mittlerweile mit einer stattlichen Anzahl von Acts. Das führt selbstredend zum Nachlassen eines gewissen Überraschungseffekts und zum Overload. Zudem mussten wieder vier Jahre ins Land ziehen, bis die Jungs aus Karlsruhe mit ihrem vierten Opus um die Ecke lukten. Das kann bei einer kleineren Band bereits Genickbruch bedeuten. Der Vorgänger „Crystallized“ fuhr 2010 die volle Punktzahl ein, mit einem der facettenreichsten Sänger unserer Zeit, Robert Soeterboeck. Der Gute musste aber aufgrund einer Stimmbandoperation das Zepter an Herrn Reece weiterreichen. Auch David ist wie er auf Bangalore Choir, EZ Livin, Gypsy Rose und vielen anderen Bands und Projekten bewiesen hat, eine stimmliche Ausnahmeerscheinung. Ob ihm die als Claus Lessmann-Ersatz bei Bonfire glücken will, wage ich allerdings zu bezweifeln. Wie dem auch sei, heuer ist nicht alles Gold was glänzt. Sicherlich, „Adrenaline Rush“ ist ein kräftiges Album geworden. Elf Tracks im Fegefeuer zwischen Whitesnake, Pink Cream 69 und überhaupt allen Werken wo Herr Reece mitgewirkt hat, außer Accept natürlich. Markant singt David sich durch die coolen Kompositionen, die aber leider nicht alle das Hitpotential des Vorgängers haben. Oder es kommt mir halt durch den Stimm-Overload den ich eben erwähnte, zumindest so vor. Genre-Fans der goldenen 80er-Jahre mit einem leichten Hang zum bluesgetränkten Hard-Rock müssen aber nicht bange sein. Die Konkurrenz muss noch mächtig an dieser Formation knabbern um ihren Status zu erreichen. Vielleicht sollte man in Zukunft öfters aufnehmen und live auf die Bretter klettern um den verdienten Erfolg einzufahren. Übrigens ist Harry Hess, Fronter der supergeilen kanadischen AOR-Combo Harem Scarem mit dabei, der die Chöre veredelt. So und einen lupenreinen Hit für den kommenden Sommer habe ich auch gefunden, „Living On My Memories“.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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