VISIGOTH - THE REVENANT KING


Label:METAL BLADE
Jahr:2015
Running Time:60:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Obwohl Visigoth aus Salt Lake City kommen, soll ihr Bandname bei einem germanischen Stamm abgeguckt worden sein. Musikalisch haben sie es gar nicht nötig, eine transsylvanische Heimat vorzugaukeln, oder den zweiten Weltkrieg zu glorifizieren, und dennoch polarisieren sie. Klingt komisch, ist aber so. Einerseits wissen sie, wie angesagter hochmelodischer Power Metal klingt, andererseits liefern sie auch eine Bewerbung für Festivals klassischeren Metals wie das Bäääm ab. Starke Riffgitarren und vornehmlich stampfendes Midtempo bilden die Grundlage für Shouter Jake Rogers, der mit einer tiefen, offensichtlich klassisch ausgebildeten Singstimme für die Melodien zuständig ist, und auch kräftig und angeraut werden kann. Wie man balladeske Töne verarbeitet, ohne in den Kitsch abzurutschen, führt das zum Uptempo wachsende "Blood Sacrifice" vor. Geil auch das Solo in "Dungeon Master", "Iron Brotherhood" oder überhaupt die satte Spielzeit von über einer Stunde. Dass die Wahl eines Coversongs auf "Necropolis" von Manilla Road fiel, zeigt auf jeden Fall, wo das Herz der Band schlägt. Trotzdem werden die meisten Metaller die Musik dieser Band beim massenkompatiblen Mitgrölmetal einordnen, was von dessen chartsbeobachtenden Mehrheit sicher positiv empfunden wird. Allerdings wird hier auch grob gerifft, auf Tasteninstrumente verzichtet und sich an alte Tugenden gehalten. Damit qualifiziert sich die Band aus Utah deutlich, auch von traditionellen Metallern erhört zu werden, die nicht mit dem Strom schwimmen und sich auf Festivals auch nicht zum Hüpfen animieren lassen!

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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