Metal Storm Festival 2015

Münster, Sputnikhalle, 16.01.2015

Tag 1, Freitag: BLACK MESSIAH, HATE DOT COM, TERRORBLADE, FINAL DEPRAVITY

final depravityErstmal anstoßen mit Terrorblade. Ja klar, das muss sein, schließlich präsentieren wir von CROSSFIRE ihren nächsten Gig in Dortmund am 13. Februar 2015. Wir werden berichten. Währenddessen begannen Final Depravity pünktlich um 19:00 Uhr ihren Auftritt, die erste Band heute aus Gelsenkirchen, mit Thrash Metal pur. Dabei handelte es sich um eine Band von Jerome Reil, dem Sohn des Kreator Drummers Jürgen 'Ventor' Reil. Mit uncleanen Vocals und nicht zu hartem Gesamtsound konnten sie in der sich noch füllenden Halle überzeugen, und nahmen, allen voran ihres Fünf-Saiten-Bassers im weißen Shirt, actionmäßig erst in der zweiten Hälfte ihres Auftritts besonders Fahrt auf. Und nachdem die Banger nach vorn gebeten wurden, thrashten sich die angesprochenen Kutten in der ersten Reihe die Rübe ab. Noch vor zwei Wochen in Tilburg trat Jerome mit den Essenern Thrashern Manifestic auf, auch hier wurde sein Vater an der Location gesichtet. So auch heute, nur nahm er diesmal für zwei Zugaben, eine davon hieß "Pleasure To Kill", hinter der Schießbude Platz. Jerome übernahm derweil die Klampfe ihres Shouters. Ventor schlug auch gleich fester zu, dass der Sound an Durchschlagskraft gewann. So beendete der Opener des heutigen Festivalfreitags den Set erst nach gut 45 Minuten.

 

terrorbladeDann war es Zeit für das Heimspiel der Oldschool Thrasher von Terrorblade. Zuletzt hat der Verfasser dieser Zeilen die Band auch auf dieser Bühne gesehen, als sie ihr Zehnjähriges feierten. Und auch heute überzeugten sie sofort vor vielen bekannten Gesichtern, aber mit mehr Druck und wesentlich ernsterem Ausdruck als die Band zuvor, und das nicht nur mit "Gates Of Hell", sondern auch mit älterem Material, wie dem "Wiedertäufer". Basser und Shouter Bolle schloss Namen einzelner Frontbanger in seine Ansagen mit ein, wie auch den Spruch an seinen gitarrenstimmenden Co-Fronter: "Gitarristen stimmen immer, Gitarren nie!" Taktgeber Frido erhob sich hinter seiner Schießbuide zu "Prometheus", und der ganze Laden bangte mit. Leider schon nach einem Song später beendeten sie ihren äußerst soliden, schweißtreibenden Gig. Für nicht wenige Kutten waren Terrorblade heute Abend die Favoriten.

 

hate dot comAlles was jetzt kam, hatte auch nur noch wenig oder gar nichts mehr mit Thrash zu tun. Hate Dot Com war die zweite Band aus Gelsenkirchen heute Abend, machte mehr Neumodisches bis Core und sprach schon ein anderes Publikum an. Und das sollte nicht allein an ihrem Intro gelegen haben, der Titelmelodie von "Ghostbusters".  Vocalmäßig ergriffen sie Growls, und im Refrain auch mal cleane Vocals, wenn ihr Shouter nicht gerade die männlichen Rufe aus der Audienz "Ich Will Ein Kind Von Dir" beantwortete. Die Gitarren konnten viele gewollte 'Störgeräusche' verursachen, was auch eine klare Sprache sprach. Der Fünfer hatte sein aktuelles Album "Dissociative" im Gepäck, sowie auch einiges an Stageacting auf dem Kasten.

 

black messiahDie letzte Band heute Abend sollte Black Messiah aus, ihr habt es schnell erraten, Gelsenkirchen sein. Trotz Tempo wurde es bei den folkigen und melodischen Black Metallern, in heutiger Zeit auch gern als Pagan bezeichnet, sehr harmonisch. Mit permanenten Keyboard und dauerhaften Leads, teilweise mit Geige oder zweiter Gitarre ihres Shouters, überzeugte man mit teilweise deutschen Texten einen großen Teil des gemischten Publikums. Das Kollektiv in zerrissenen Mittelalterklamotten gab sich dunkel grollig, aber auch mit Fun, dass Teile des Auditoriums Ringelrain tanzten. Ganz schön viel Spaß hatte man auch bei "Heimweh" und "Wildsau", während Urmitglied und Shouter Zagan vor einem Instrumental gespannt war, wer denn wohl mitsingen könne. Als Zugabe warfen sie das "Sauflied" in die Menge, von ihrem 2006er Album "Of  Myths And Legends". Natürlich ein Refrain, den man noch in den Ohren trug, als die Band längst die Bühne verlassen hatte.

Am nächsten Tag, der Samstag des Festivals, sollten noch Chromatik, Layment, Custard, Greydon Fields, Gloryful, Spin My Fate, Skyconqueror und Saphenous spielen.

 



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer