Es schüttete den ganzen Tag in Strömen, doch das konnte die eingefleischten Fans nicht davon abhalten, sich den Gig der schwedischen Power Metal Heroen Sabaton entgehen zu lassen. Da das geplante Konzert am 09.01.2015 am selben Ort innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war, ließen sich die Jungs nicht lumpen, den vielen Interessenten auch noch einen Tag vorher mit einer Zusatzshow die Möglichkeit zu geben, sich von den bekanntlich sehr starken Livequalitäten der Band überzeugen zu lassen. Neben dem Erfolgsalbum „Heroes“, das sage und schreibe den dritten Platz der deutschen Album Charts belegen konnte, hatte man zu meiner positiven Überraschung anstatt der tourmäßigen Standartvorgruppen Battle Beast und Delain, mit den Happy Metallern Freedom Call und den Senkrechtstartern Bloodbound auch sofort zwei sehr starke Anheizer mit im Gepäck, so dass einer spitzen Rockparty nichts mehr im Wege stand.
Gegen18:40 Uhr ließ man die durchnässten Fans dann dankenswerterweise schon einmal in die Vorhalle, um circa 19:45 Uhr war es dann endlich soweit. Die fünf Jungs von Bloodbound standen auf dem Programm und legten unter rhythmischem Klatschen in der noch nicht ganz gefüllten Halle sofort mit dem epischen „Moria“ los, um anschließend „When Demons Collide“ von begleitenden Oho-Oho-Rufen der Fans direkt nachzulegen. Nach Ansage und Begrüßung des Shouters setzten die stampfenden Rhythmen des Titeltracks ihres neuesten Albums „Stormborn“ ein, und wurden ebenso gefeiert wie der Klassiker „In The Name Of Metal“, um dann mit „Iron Thorne“ eine Speedgranate zu zünden. Mit schweren Beats unter tatkräftiger Unterstützung der Fans folgte „Metalheads Tonite“, bevor das groovende „Book Of Dead“ zur Freude des Publikums unter lautstarken Yeah-Yeah-Rufen nachgelegt wurde, ehe der mit Regen und Glockenschall eingeleitete Rauskicker "Nosferatu“ diesen absolut zufriedenstellenden Auftritt der Band nach rund 45 Minuten unter Beifallsbekundungen beendete.
Wie aus heiterem Himmel standen dann recht unspektakulär auf einmal Feedom Call gegen 20:45 Uhr auf den Brettern, die die Welt bedeuten, inklusive einem interessanten roten Spitzbart des Drummers. Mit dem Hinweis, dass man keine Zeit habe, nahm die Heavy Metal Party sofort mit der Hymne „Land Of The Light“ mit den wippenden Fans seinen Lauf, um unter Doublebass Einsatz durch das treibende „Freedom Call“ die Menge zu durchgängig gestreckten Fäusten zu motivieren. Dann war einfach nur „jumpen“ angesagt. In „Union Of The Strong“ von dem neusten Output „Beyond“ und auch in dem flotten „We Are One“ war die Spielfreude der sympathischen Band praktisch greifbar. Unter Yeah-Bekundungen folgte „Heart Of The Warrior“ inklusive starkem Solo, bevor anschließend nach Vorstellung der Band mit „Power And Glory“ die Heavy Metal Party wippend und mitsingend seinen Höhepunkt erreichte. Weiter ging es mit kreischenden Gitarren, und zum Ende hin, im A Capella Stil mit Oho-Chören in „Come On Home“, um mit dem hymnischen „Tears Of Babylon“ fast das ganze Publikum zum Hüpfen zu bewegen. Den Abschluss bildete der Klassiker „Warrior (Of Light)", und rundete vor Freude erfüllter Fans in der mittlerweile fast gefüllten Halle diesen starken Auftritt unter Beifallsstürmen nach einer guten dreiviertel Stunde ab.
Um 22:00 Uhr ging es dann endlich mit Sabaton los, und nach den üblichen ersten Tönen von Europe`s „The Final Countdown“ und dem Intro „March Of War“ sowie den ersten Klängen des druckvollen „Ghost Division“, gab es für die tobenden Fans kein Halten mehr. Schon bei dem Folgenden „To Hell And Back“ musste man Angst und Bange um die Statik der Halle haben, was allerdings nicht auf den eindrucksvollen „Drumpanzer" zurückzuführen war. Nach minutenlangen „Noch Ein Bier“ Rufen ging es mit bester Stimmung mit „Carolux Rex“ und dem flotten „40:1“, mit Klatschorgien quittiert, weiter. Der Running Gag „Noch ein Bier“ erreichte seinen Höhepunkt, indem er zur sichtlichen Freude der Fans den Refrain von „Gott mit Uns“ ersetzte. Aber auch ansonsten hatte der Entertainer Joakim Brodén das Publikum mit seinen Jokes und seiner Präsenz voll im Griff. Nachdem das Publikum „Soldiers Of Three Armies“ ausgewählt hatte, folgte old Stuff in Form von „Art Of War“ und „7734“ mit durchgehend gestreckten Fäusten. Auch das groovende „Far From The Flame“ konnte sich klar im Voting durch die Fans durchsetzen (gegen die 107 und 452 auf einen Blick von dem Gitarristen festgestellten Gegenstimmen). Druckvoll ging es dann mit dem begeistert gefeierten „Attero Dominatus“ weiter, ehe sich der Shouter eine Gitarre reichen ließ
und seine Künste an „Smoke On The Water“, Run To The Hills“ und einem Metallica Riff versuchte, um anschließend von den beiden etatmäßigen Experten eindrucksvoll seine Grenzen aufgezeigt zu bekommen. Die begeisterte Menge verfolgte anschließend das „exen“ des langersehnt geforderten Bieres, wobei König Pilsener einem Becks (ist das Bier?) vorgezogen wurde. Nach dem auch keine Wünsche offenlassenden „White Death“ gingen die Jungs von der Bühne, ließen sich aber nicht lange bitten, um „Night Witches“ aus den Boxen zu schleudern. Zur Freude der Fans folgte nach einer kleinen, natürlich nicht ernstgemeinten Diskussion „Swedish Pagans“ (welches nicht auf der Setlist stand). Das anschließend mit wildem Springen quittierte „Primo Victoria“ führte fast zum Abriss der Halle. Mit Unterstützung eines neunjährigen Mika wurde das abschließende „Metal Crüe“ angestimmt, um damit diesen wiederum sehenswerten und circa 100 Minuten andauernden Auftritt, trotz fehlender Pyrotechnik, unter einer wahrlichen Begeisterungsorgie zu beenden. Die Himmelschleusen hatten danach ebenfalls ein Einsehen, und die übermäßig glücklichen Fans konnten trockenen Fußes ihren Heimweg antreten. Fazit: „Einfach geil!“