EMBRACE OF DISHARMONY - HUMANANKE


Label:MY KINGDOM
Jahr:2014
Running Time:58:16
Kategorie: Neuerscheinung
 

In Italien gab es immer mal wieder Progessive Metal-Bands, die aus der Masse hervorstießen. Mir fallen spontan Arkhé ein, die sich 1997 auf ihrem selbst betitelten Album als perfekte Dream Theater-Klone erwiesen, oder auch die genialen Time Machine. Embrace Of Disharmony kommen aus Rom und existieren schon seit 2006. Eine EP und ein Demo gab es bislang. Jetzt legen sie das Debüt nach, das fast eine Stunde Spielzeit aufweist. Schlagzeuger Emiliano Cantiano schwingt seine Trommelstöcke auch bei den Melodic Black-/Doom Metallern Shores Of Null, deren Debüt ich in diesem Jahr bereits für CROSSFIRE besprochen habe. Bei Embrace Of Disharmony teilen sich Gitarrist Mattheo Salvarezza und Frontfrau Gloria Zanotti den Gesang, die mit ihrer hohen, klaren Stimme Abstand von nervigem Operngesang nimmt. Das deutet darauf hin, dass es sich hier nicht um eine typische Progressive Metal-Band handelt. Und das stimmt auch! Denn nach einem neoklassischen Intro knallt dem Hörer Bombast Black Metal im Midtempo entgegen, was nicht selten an Dimmu Borgir erinnert. Technisch versiert und variabel musiziert dieser italienische Vierer auf einem hohen Niveau. Doch die Vergliche zu Dimmu Borgir bringen auch negative Aspekte mit. Gemeint ist damit vor allem die sterile Produktion, die aber längst nicht so fett ist, wie bei den Norwegern. Dafür punktet man aber musikalisch, denn – wie bereits erwähnt – finden sich hier auch progressive Elemente wieder. Denn hier wird tatsächlich eine Mischung aus Bombast Black Metal, symphonischen und düsteren Elementen, die etwas an spätere Therion erinnern, und der Verspieltheit mit verzwickten Breaks und wirren Gitarrensoli im Stil von Dream Theater geschickt miteinander verbunden. Dazu gesellt sich der männlich/weibliche Wechselgesang, der ebenfalls überzeugen kann. Trotz hohen spielerischen Anspruchs und vielen verschiedenen Parts bleibt die Band aber auf dem Teppich und überfordert den Hörer nicht.     

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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