Die belgische Rockband Scarved in der Besetzung Luc van Dessel (Guitars), Wim Wouters (Bass), Geert Marien (Drums) und der Sängerin / Shouterin Caro wurde 2012 gegründet und haute Ende September diesen Jahres mit einer fetten Releaseparty ihr Debütalbum raus. Dabei ist der Titel Programm. So liefern die female fronted Hardrocker mit "Dynamite" einen explosiven, schön rifflastigen, rockigen Longplayer mit ordentlich Bums ab, und streifen stilistisch dabei die Großen des Genre. Die Frontfrau selbst klingt wie eine Mischung aus Girlschool, Rock Goddess und Allanah Myles, also schön heavy und leicht rauchig. Los gehts mit "Masquerade", einer Midtemponummer mit viel Van Halen - Feeling, gefolgt von "Devil In Disguise" mit rockigen Riffs a la Led Zeppelin. Bei "Army Of Wheels" mit schönem Bassintro haben Motörhead mit "Ace of Spades" Pate gestanden. Ein bißchen sleazy, proggig setzt "Valley Of The Gloom" ein und geht dann in ein leicht doomiges Stück über. Hier hört sich Caro exakt wie die oben genannte Kanadierin an. Die Riffs erinnern an Toni Iommi von Black Sabbath und dazwischen eine Mundharmonika. "Vampire's Tale" ist mein absoluter Anspieltip. Ein bißchen verspielt, rockig, fetzig und irgendwie wie "Black Night" von Deep Purple. "Eastern Treasure" beginnt mit asiatischen Klängen, Handtrommeln und wird dann schleppend, leicht episch. Trotz der weiblichen Vocals denkt man unweigerlich an Ronnie James Dio und die Gitarre erinnert an Herrn Ritchie Blackmore. "Eternal Rush" ist wieder eine typische Rocknummer mit coolen Riffs und bluesigem Leadsolo. Mit "Silence" folgt die fast schon logische Akustikballade. Nach dem rockigen, etwas gesetzten "Payback Time" leiten deutliche Maidengitarren in den Titelsong über. Hier hört man auch sowas wie einen Refrain der Backingvocals. Beim leicht catchigen Rausschmeißer "Brainfog" hat mit Bryan Adams diesmal ein männlicher Kanadier Pate gestanden. Fazit: Trotz der vielen Anlehnungen an bekannte Bands kommt "Dynamite" erstaunlich erfrischend und inspirierend daher, frei nach dem Motto: was damals funzte, klappt auch heute. Und insbesondere wegen der tollen Stimme behalten die Belgier Recht.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey

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