Schon seit 1996 wurde das Endzeit Festival von der "Endzeit" Kneipe in Altenessen präsentiert. Zu Heute waren die Besucherzahlen noch sehr spärlich, so dass der für 19:00 Uhr geplante Beginn kurzerhand von Veranstalter Peppi Dominik (ex-Sodom/Wortmord) um eine gute Viertelstunde nach hinten verlegt wurde. Evilr10t starteten den Abend mit einer Mischung aus Maschine Head und Sepultura, mein Kollege meinte auch Motörhead und Iced Earth raushören zu wollen. Der Sound war wie im weiteren Verlauf des Abends top. Die ersten Biere flossen und Evilr10t heimsten mit jeden ihrer Songs mehr Applaus ein.
Weiter ging es mit den Jamheads. Diese schon etwas ältere, seit einigen Jahren reformierte Band, gingen musikalisch glatt als Mötorhead-Klone durch. Aber Obacht, die Songs waren eingängig und so gingen alte Songs wie „I Am What I Am“ und neue Songs wie „Is It A Lie“ gut ins Ohr und machten Bock auf mehr! Mehr gab es dann nach einer sehr kurzweiligen Umbaupause von In Weak Ligths. Doch die Umbaupausen waren für einige Besucher dieses Jahr das Highlight, denn auf einer Empore tanzte während jeder Pause eine heiße Blondine in knappen Outfit zu Hardrockklassikern, so dass es schwer war, sich Zeit für die sonst üblichen Pausenfüller (Bier, Toilette, Rauchen) aufraffen zu können.
In Weak Ligths starteten ihr Melo-Death Programm mit guten Sound und einer gut eingespielten Instrumentalfraktion. Jedoch war der Gesang mindestens eine Oktave zu hoch angesetzt, so dass In Weak Lights an alte At The Gates erinnerten. Nun gut, es gab sicherlich schlechtere Referenzen, im Verlauf des Sets schrie der Sänger dann doch noch etwas tiefer, so dass das Gesamtbild doch einheitlicher herüberkam. Die noch sehr jungen In Weak Lights präsentierten ihre aktuelle „Walls“ EP und kamen beim Publikum gut an. Apropos Publikum; konnten Sodom vor vier Jahren die Zeche Carl beim Endzeit Festival fast ausverkaufen, tümmelten sich heute nur etwa 80 Nasen im Publikum. Schade eigentlich, denn drei ordentliche Vorbands bis zum Coheadliner hört man auch nicht alle Tage.
Evocation überzeugten dann von Anfang an mit einem druckvollen Sound und starker Lichtshow. Los ging es mit „Silence Sleep“. Gefolgt vom „Angel Of Torment“ wurden alle bisherigen Alben der Schweden bedacht, die ihre Nische irgendwo zwischen Oldschool Deathmetal und Amon Amarth gefunden haben. Auch ganz altes Material aus den Neunzigern gab es mit „Throught The Darkend Peril“ zu hören. Schließlich rundete „Feed The Fire“ die nicht ganz ausgenutzte einstündige Spielzeit ab.
Nach etwas längerer Umbaupausen stand der Headliner Suicidal Angels auf der Bühne. Sie zerthrashten die Bühne mit „Marching Over Blood“ und hatten wie auch schon Evocation „Divide And Conquer“ im Set. Die 'Moshing Crew' war natürlich „Reborn In Violence“. Schon nach fünfzig Minuten gingen die Griechen mit „Apokathilosis“ von der Bühne. Die wurde sogleich von einem etwa Neunjährigen Tourmitglied geentert, der die Anwesenden mit einem Nachwuchsdrumsolo die Wartezeit bis zur Zugabe nahm. Die Suicidal Angels kamen dann noch mal für zwei weitere Songs auf die Bühne, ehe die Zuschauer in die kalte Novembernacht in Altenessen entlassen wurden. Bei den durchweg starken Auftritten ist zu wünschen, dass das Endzeitfestival trotz geringerer Besucherzahlen weiterhin bestehen bleibt.