Bei unzähligen Rockbands im Hier und Jetzt, die ihre Lyrics auf Deutsch verfassen, gibt es entweder einen Einfluss der vier wiedervereinigten Frankfurter, oder aber Anleihen von Rammstein. Auch bei Feuerseele macht sich etwas von Letztgenanntem breit, jedenfalls was die exakte Mechanik der Riffgitarre angeht. Allerdings nur so lange, bis die Sackpfeife einsetzt, denn hier beinhaltet der deutsche Rock eine klare Rubrik von Folk. So jedenfalls präsentiert sich schon mal der Opener "Jabberwock". Im weiteren Verlauf ihres zweiten Albums setzten die Mönchengladbacher verstärkt auf den Dudelsack, aber auch unverzerrte Gitarren, und noch mehr Trommeln. Die verzerrte Gitarre dominiert längst nicht allerorts, sondern hat mehr begleitende Funktionen. Songtextmäßig nehmen sich die Mannen aus der Gegend vom Niederrhein nicht allzu ernst, und greifen schon auf einen gewissen Witz zurück. Wenn sich in "Scheichegal" mal was nicht reimt, ist das beabsichtigt, weil das passt ja trotzdem wieder. All diese Ideen haben sie in eine breite Produktion verpackt, und sind dadurch mit der Jetztzeit auf Ballhöhe. Im Jahre 2012 veröffentlichten Feuerseele ihr Debütalbum "Erntezeit". Diesem zwölf Tracks enthaltenen CD-Format wurde ein sechzehnseitiges Booklet beigefügt, ganz im Spiegelkontext des Titels ihres Zweitwerkes.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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