BARISH KEPIC - ADDICTION


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2012
Running Time:44:50
Kategorie: Eigenproduktion
 

Ein instrumentales Gitarrenhelden Album...Mann, das ist für mich lange her! Natürlich habe ich vor Urzeiten die Shrapnel-Garde zum Teil geschätzt und viel gehört, aber heute? Da muss man schon eine Menge zu bieten haben, um mich zum Zuhören zu bringen. Hat er geschafft, der Herr Kepic. Wegen seiner unfassbaren Technik? Seiner Überschallgeschwindigkeit? Nein, da gibt es sicher noch andere, die das noch akrobatischer oder noch schneller können. Nicht, dass es diesbezüglich etwas zu meckern gäbe, aber auf „Addiction“ regieren zum Glück nachvollziehbare Songstrukturen und  knackige Riffs, garniert mit etwas stilistischer Vielfalt. So macht das Zuhören Freude und der Mann, soviel sei gesagt, kann wirklich was. Ob er in „Vagabundear“ nun mit fusion-lastigen coolen Harmonien spielt und dabei tolle Hooklines raushaut, bei „Inside Illusions“ mit einem wirklich fetten Riff um die Ecke kommt, das aggressiv nach vorne marschiert, oder bei „Only The Night“ sehr funky und tight zu Werke geht, es bleibt immer erfreulich nachvollziehbar und damit auch genussvoll zu hören. Lediglich die Ballade will nicht so richtig zünden, für ein ruhiges Stück fehlt mir hier einfach eine Leadline mit Ohrwurmcharakter, da sind's dann doch eher ein paar Noten zu viel, kommt schonmal vor, im Eifer des (Gitarristen-)gefechts. Ähnlich geht es mir auch mit dem Cover von „Little Wing“, das schön getragen akustisch anfängt, sehr cool gesungen ist (von wem auch immer, dazu gibt das Info leider nichts her), aber im zweiten Teil will der Meister dann ein wenig zu viel des Guten und die Notendichte durchbricht dann doch die Schallmauer. Für den Rest des Albums gilt aber, dass sehr geschmackvolle Gitarrenarbeit den Ton angibt, ein weites Spektrum von Stilistiken mit sicherer Hand abgedeckt werden und der Künstler es wirklich schafft, den Hörer bei der Stange zu halten, cool gemacht! Definitiv eines der deutlich besseren Releases in diesem Genre.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Tammo Krauß


zurück zur Übersicht