Joxe: Hallo Matthias! Euer neuestes Output "Timekeeper" ist eine Compi aus zwei CDs, einer Single und einer DVD. Bitte stell das darauf enthaltene Material den Lesern von CROSSFIRE doch einmal vor.
Matthias: Gerne. Es ist eine Mischung aus Best Of, neu aufgenommenen Songs aus der Mob Rules-Historie, neu komponierten Stücken, neuen Coverversionen, unserer aktuellen Single "My Kingdom Come" und einer DVD mit unserer Show beim Progpower-Festival in Atlanta/USA plus alle offiziellen Videoclips, dazu Bonusmaterial, Behind The Scene-Material, etc. pp. Jede Menge Stoff also, inklusive Sticker und 44seitigem Booklet, das alles für schlappe 20 Euro. Value for money würde ich mal sagen!
Joxe: Ihr habt darauf einige hochkarätige Gastauftritte, wie von Udo Dirkschneider und Peavy von Rage. Haben die ihr Material gesendet, oder waren sie in Persona tatsächlich mit Euch im Studio?
Matthias: Unterschiedlich. Udo war bei uns im Studio. Chity Somapala, Michael Ehré (von Gamma Ray, Anm. d. Red.) und Peter Knorn (von Victory, Anm. d. Red.) unter anderem beispielsweise auch, Peavy wurde das Material zugeschickt, ebenso Bernhard von Axxis. Es war immer abhängig davon, was organisatorisch machbar war.
Joxe: Ihr seid eine der wenigen melodischen Bands im Power Metal, welche die Grundzüge des klassischen Heavy Metal nicht vergessen haben. Dass die Wahl der Coverversions auf "Run With The Wolf" von Rainbow und "Lights Out" von Ufo fiel, zeigt deutlich wo Euer Herz schlägt. Wer hat diese Songs ausgesucht?
Matthias: Es gab ein Brainstorming innerhalb der Band, bei der verschiedene Nummern in die Runde geworfen und schließlich diese beiden Songs ausgewählt wurden. Mit UFO waren wir in Skandinavien auf Tour, mit Dio haben wir noch kurz vor seiner schweren Erkrankung gespielt, deswegen sind diese beiden Nummern quasi als Hommage gedacht.
Joxe: Daher liegt es auch nahe, dass Euer Bandname auf einem Album von Black Sabbath abgeschaut wurde...gehe ich da recht in der Annahme?
Matthias: Nein, der Name stammt von einer Cap, die ich 1994 öfter getragen hatte, und auf der stand: „Lynch Mob Rules“, betitelt nach der Band des Dokken-Gitarristen George Lynch. Dieser Slogan „Lynch Mob Rules“ inspirierte uns zu unserem Bandnamen. Mit Black Sabbath hat er nichts zu tun.
Joxe: Wie schreibt Ihr Eure Songs? Gibt es einen Hauptsongwriter, oder erarbeitet Ihr Euch alles im Proberaum?
Matthias: Bei uns entstehen die Songs im Kollektiv, das heißt: Alle sind daran beteiligt. Natürlich differiert das ein wenig von Song zu Song, von Album zu Album, aber einen Hauptsongschreiber gibt es bei uns nicht. Es gehört zum musikalischen Konzept der Band, möglichst viele Ideen ins Songwriting einfließen zu lassen.
Joxe: Du bist weiter Monat für Monat für den Metal Hammer tätig. Wie bekommst Du all Deine Aktivitäten unter einen Hut, ohne dass die Qualität leidet?
Matthias: Es stimmt, dass ich mich phasenweise mächtig ranhalten muss, um allen Ansprüchen gerecht zu werden. Aber da mir beides so viel Spaß macht, also Musik und Journalismus, bekomme ich beides unter einen Hut.
Joxe: Wann darf die Fangemeinde mit einem neuen Studioalbum von Mob Rules rechnen?
Matthias: Da jetzt gerade erst die Best-Of-Box fertiggestellt ist, wird es wohl noch etwas dauern. Wir spielen in diesem Jahr noch eine Handvoll Konzerte, und beginnen dann im Januar mit den Planungen für die Zukunft.
Joxe: Welches Equipment benutzt Du, verwendest Du auf der Bühne die selbe Gitarre wie im Studio?
Matthias: Bühne und Studio unterscheiden sich bei uns hinsichtlich des Equipments generell nicht, auch nicht bei unserem Drummer oder beim Bassisten. Ich selbst spiele zurzeit einige Les Pauls, dazu kommt ein ENGL Fireball 100 Topteil plus zwei Marshall 4x12er Boxen und ein paar Bodeneffektpedale.
Joxe: Was liegt als nächstes an bei Mob Rules, plant Ihr eine Tour?
Matthias: Wie schon gesagt sind wir für den Rest dieses Jahres mit Konzerten, Promotion und Aufarbeiten der Timekeeper-Produktion beschäftigt. Ab Januar werden neue Pläne geschmiedet.
Joxe: Wir kommen zum Ende des Interviews. An dieser Stelle fragen wir gerne nach dem Musikgeschmack. Welche fünf Alben würdest Du mit auf eine einsame Insel nehmen?
Matthias: Aerosmith - " Pump", Dokken - "Under Lock And Key", Pink Floyd - "Wish You Were Here", Jane - "Fire Water Earth & Air" und Wishbone Ash- "There´s The Rub".
Joxe: Okay, vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören Dir!
Matthias: Danke Dir für die interessanten Fragen, alles Gute für Dich und Dein Magazin.