FELINE MELINDA - DANCE OF FIRE AND RAIN


Label:7HARD
Jahr:2014
Running Time:56:35
Kategorie: Neuerscheinung
 

Oh je, Euro-Power Metal, und dann auch noch aus Italien, das lässt nichts Gutes ahnen. Ich bin zwar ein großer Fan von eingängigen Melodien und Hooklines, Songs dürfen gerne hymnenhaft bis zum abwinken sein, aber man kann alles auch übertreiben. Die seit den 1980ern aktiven Feline Melinda aus dem schönen Italien kredenzen auf ihrer neuen CD ein überzuckertes Etwas, das an ein eklig-süßes Marzipanschweinchen erinnert. Jeder einzelne Song ist mit mehrstimmigen Chören á la Ken Tamplin (dort funktionieren sie allerdings) überfrachtet, mit einer auch noch sehr pappig klingenden, ewig gleichen Double Bassdrum unterlegt und nach Schema F zusammengeschustert. Musikalisch nicht schlecht gespielt, nerven die pathetischen Refrains schon beim ersten Durchlauf gewaltig, es klingt wirklich alles gleich. Hier ein bisschen Rhapsody, dort ein wenig Stratovarius, garniert mit einem Schuss Einfallslosigkeit. Der Titelsong würde, wenn er nicht auf Englisch mit fiesem Akzent gesungen wäre, in jedem Bierzelt zu dieser Jahreszeit wilde Schunkelorgien entfachen, mit etwas angezogener Handbremse in punkto verzerrte Gitarren wäre „Girlfriend“ ein Anwärter des Titels des Jahres im Mutantenstadl, es ist wirklich zum Heulen. Ab und an zündet hier und da auch mal eine Nummer teilweise, aber die ist dann immer noch eine Replik einer Replik eines mäßigen Helloween Songs. Fazit: Nur für ganz hartgesottene Fans des Power Metals mit extremer Melodiedichte verdaulich, handwerklich eigentlich gut gemacht, aber so einfallsreich wie die x-te Wiederholung des Vorabendkrimis im ZDF.

Note: 2.5 von 10 Punkten
Autor: Tammo Krauß


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