TOS - HOME


Label:JAZZHAUS
Jahr:2014
Running Time:49:07
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ob TOS die progressiven und verwöhnten Gemüter der Fans bewegen werden, wird sich zeigen. Etwas schwieriger wird es schon, allein aufgrund der gesanglichen Ausrichtung von Fronter Christian Brauchle. Die Band stammt aus Süddeutschland und will die Massen mit Coldplay meets U2-Vocals eintüten, eingebettet in einer musikalischen Variante von melancholisch-melodischen Alternative-Pop-Rock, der auf Marillion trifft. Dreizehn leicht bedrückende Tracks umwabern das Hirn und werden dummerweise von den sich immer öfters gleich tönenden Gesangsideen, stückweise zunichte gemacht. Jeder Song für sich ist sicherlich ein Hinhörer, aber als Masse erschlägt uns früh die Fantasielosigkeit und das Anschleimen an die Charts. Christian hat den ewig gleichen anklagenden, jammernden Weltschmerz-Tenor auf den Stimmbändchen und weicht selten auch nur ein Iota ab. Mit Songs wie „Mission“, „Stop Time Now“ und „Someone Someday“ bewegen sich die Jungs in der gleichen Falle wie heutzutage der damals noch richtig coole Act Daughtry. Der progressive Ansatz wird auf „Home“ nur als kleines Facetten-Alibi benutzt. TOS wäre viel lieber eine reine Pop-Chart-Band. TOS trifft eher den Nerv der sechzehnjährigen Girls, die auf einem Sommerfestival mit bunten Leuchtstäben wedeln. Ravensburger Bürger singen über „California Sun“ im Brit-Pop-Gewand! Ganz niedlich für die Abendstunden mit der Süßen.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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