Ghost Bath kommen aus dem Metal-exotischen China, gründeten sich 2012 und spielen Depressive Black Metal. Eine erste EP mit vier Tracks gab es 2013. Jetzt legen sie ihr Debüt nach, das zwölf komplett neue Songs enthält, deren Titel alle nur aus einem Wort bestehen und sehr plakativ daherkommen, zum Beispiel "Silence”, “Dead” oder “Sorrow”. Viele Songs dauern zwischen fünf und acht Minuten. Doch auch wenn die Depressive Black Metal-Szene in den letzten Jahren stagnierte – viele Alben klangen gleich und wurden schnell langweilig – lassen sich die Chinamänner nicht so leicht in diese vorbelastete Schublade stecken. Der Wechsel von cleanen zu verzerrten Gitarren ist noch recht Genre-typisch, die Keyboards vielleicht auch noch. Manche Riffs klingen aber punkig, und auch der Schlagzeuger blastet mal ganz unverhofft daher. Schade ist dagegen, dass das Album sehr klinisch und steril klingt und somit nicht die atmosphärische Dichte hat, die man von einem depressiven Black Metal-Album erwartet. Der Opener klingt fast wie Pink Floyd mit Drumcomputer und kommt sehr melancholisch daher. Die verrückten Ideen, mit denen Ghost Bath immer wieder aufwarten, erinnern etwas an die experimentellen Alben der Japaner Sigh. Der heisere, hohe Schreigesang erinnert dagegen an das Debüt von Helheim. Auch fröhliche Gitarrenmelodien (ja, tatsächlich!) gibt es zu bestaunen. Für genügend Abwechslung ist also gesorgt. Zwar fehlt der rote Faden völlig, aber dennoch muss ich zugeben, dass auch ich als Verfechter des traditionellen Black Metals tatsächlich Spaß an diesem Album habe, das völlig verrückt ist!

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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