TANZWUT - ESELSMESSE


Label:AFM
Jahr:2014
Running Time:45:52
Kategorie: Neuerscheinung
 

Puh, das ist ein schwer verdaulicher Brocken, den uns Tanzwut mit ihrem neuen Oevre „Eselsmesse“ vorlegen. Die Idee dahinter, die mittelalterliche Atmosphäre eines solchen Albums auf die Spitze zu treiben, indem man es komplett mit (historischen) akustischen Instrumenten einspielt, ist spannend und sehr konsequent umgesetzt, birgt aber auch gewisse Risiken. Diese kommen hier leider auch zu Tragen. Natürlich ist die ganze Chose musikalisch-handwerklich sehr kompetent und ohne Fehl und Tadel eingetütet worden, hier leistet sich die Band keine Schwächen. Das Ganze geht allerdings sehr auf Kosten der Dynamik, die diese Form von Rockmusik zumindest für mich spannend macht: Eben der Kontrast zwischen Brettgitarren und Fetten Drums auf der einen, und Dudelsack, Schalmei und Co. auf der anderen. Logischerweise entfällt diese Spielart bei dem Ansatz, den die Band hier verfolgt, gänzlich. Erschwerend kommt hier hinzu, dass Textpassagen sehr spärlich eingestreut werden und gänzlich instrumentale Stücke, oder solche mit relativ wenig Gesang, den Schwerpunkt bilden. Das ist zumindest für nicht- Hardcore Fans dieses Genres schnell ermüdend, es fehlen schlicht musikalische Ausrufezeichen und/oder Spannungsbögen, die den Hörer mitreißen. Natürlich gibt es in „Saturnalia“ ein Instrumental mit Ohrwurmqualitäten, in „Unsere Nacht“ ein interessantes Duett, das tatsächlich einen Text hat, nur haben die Kontrahenten von Subway To Sally die Messlatte sprachlich so hoch gelegt, dass auch hier nicht wirklich Begeisterung aufkommen will. Wie gesagt, wir haben es keinesfalls mit einem schwachen Album zu tun, spielerisch und soundtechnisch stimmt alles, es fällt halt für den Metaller, der sich Musik dieser Sparte eher gelegentlich zu Gemüte führt eher schwer, hier einen Zugang zu bekommen, was sicherlich aber auch nicht der Zentrale Punkt im Lastenheft dieser Produktion gewesen sein dürfte. Fazit: Gut gemacht, aber leider mit wenig Dynamik und sehr speziell.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Tammo Krauß


zurück zur Übersicht