KAMIKAZE KINGS - MASTER OR SLAVE

Label: | 7HARD |
Jahr: | 2014 |
Running Time: | 56:54 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Na also, wer sagt denn, dass räudiger Street Rock schlecht gespielt sein muss? Die Herrschaften von den Kamikaze Kings machen ihre Sache diesbezüglich wirklich gut. Sehr goovy und mit Riffs, die zügig auf den Punkt kommen und knallen bis der Arzt kommt. Mal etwas punkig, dann wieder sehr Metal-lastig, gewürzt mit Sleaze Elementen klingt es ein wenig, als hätten sich Thunderhead zu Debützeiten mit Junkyard, Zodiac Mindwarp und Overkill zum gemeinsamen Jammen verabredet. Das Ganze kommt fett herüber, glaubwürdig und macht richtig Spaß. Wenn da nur nicht die Vocals Marke pangalaktischer Donnergurgler wären. Nicht falsch verstehen, es passt zu der Mucke wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge, ist aber auf Albumlänge dauerhaft (zumindest für meine Ohren) etwas anstrengend. Ich wage mal zu prognostizieren, dass sich genau hieran sicher die Geister scheiden werden, aber das ist ganz sicher auch so gewollt. Auch die zeitweilig etwas unmotiviert wirkenden Gitarrensoli hätten gern noch ein wenig Feintuning vertragen können. Nicht, dass man in solchem Kontext Steve Morse braucht, ich persönlich hätte aber diesbezüglich ein wenig mehr Intensität gut haben können. Auf der Habenseite steht eine zu dem musikalischen Stil der Berliner passende, sehr fette und trotzdem warm klingende Produktion, die den Rotzfaktor der Songs noch unterstreichen kann. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Ganze livehaftig unglaublich Spaß macht, denn genau dafür ist solche Musik gemacht: Die Kuh fliegen zu lassen, zu schwitzen und mal wieder zu viele Bierchen zu verhaften, dann werden rotzige Sleaze Rocker wie „Going Wild“ oder Headbanger der Marke „Master Or Slave“ ganz sicher ihre volle Wirkung entfalten und kein Auge trocken lassen, zumal sich die Band optisch in Szene zu setzen weiß und auch mit Ironie und Funfaktor nicht geizt, wenn man dem Videoclip zur Singleauskopplung Glauben schenken darf. Wer mit den zu Vergleichszwecken oben herangezogenen Bands etwas anfangen kann, tut sicher gut daran, mal ein Ohr zu riskieren, um sich dann vielleicht mit knalligem Kraftfutter für die nächste Party zu versorgen.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Tammo Krauß