Und wieder eine deutsche Band, die trotz bereits siebtem Release komplett an mir vorbeigegangen ist. Da fragt man sich natürlich gleich nach dem Nachholbedarf. Die krassen Deutschrocker hauen mich aber überhaupt nicht vom Hocker. Und das liegt schlicht und ergreifend daran, dass sich lediglich ihren Helden, den Böhsen Onkelz, mit jeder Faser ihrer Musik und Texte frönen. So einfach ist das! Egal wie sehr die Band und ihre anhängenden Fans bei diesem Statement toben werden, aber auf „Friss!“ fehlt jeglicher Funken an Innovation. Lediglich die Stimme von Fronter, Daniel Schulz, ist um Nuancen anders im Ton. Aber das ist an Einfluss noch längst nicht alles. Denn man benötigt für eine Live-Atmosphäre Chöre, und die hat die Formation aus Berlin den Toten Hosen geklaut. Schön simpel und zum Mitgrölen. Der Charakter der Lyrics stammt aber eher von den erstgenannten Helden. Hah! Jetzt kommt aber der Hammer! Die Truppe selbst nennt ihre Musik „East Berlin Streetcore“. Na ja, jeder hätte gerne seine persönliche Schublade, auch wenn es nur eine Farce ist. Die elf Songs sind teilweise mit ruhigeren Phasen unterbrochen, aber der Tenor ist schon brachialer Natur. Für die Fans „Streetcore“, für alle anderen Metaller „Deutschrock“, aber ich denke jeder Leser weiß jetzt was hier auf ihn zukommt.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

zurück zur Übersicht