Das umtriebige norwegische Kaputnik-Kommando Okkultokrati haut mit seiner dritten LP (nach einigen EPs und Split Veröffentlichungen) "Night Jerks" einen eigentlich recht ganz hippen Brocken raus. In dem Moment, wo jeder Black Metaller ganz plötzlich (und auf einmal, nee - hat man ja schon immer gehört) seine Postpunk Wurzeln entdeckt, klingt der Chaotenhaufen wie eine räudige Mischung aus den neueren Darkthrone und 80er Postpunk a la Joy Division oder Christian Death. Ganz ehrlich? Es funktioniert nur bedingt, Atmosphäre und Einstellung stimmen; das eher beliebige und schwache Songmaterial eher weniger. Die Mischung stimmt durchaus, aber Songs, Melodien mit Wiedererkennungwert oder geschweige denn Tiefgang finden sich in dem halbgaren Songmaterial eher nicht. "Zero Kulto" und das sechzehnminütige "Cosmic Wynter" strecken mit ihren Ambient für Anfänger die Länge der Platte fast um das doppelte. Dazwischen finden sich meist punkige Songs (und etwas Black Metal Atmosphäre) mit wenigen wirklich guten Riffs, so dass man kaum von Songwriting sprechen kann. "Rose Crux" fällt mit seinem shoegazigen Wave noch am ehesten auf, ist aber mindestens zwei Minuten zu lang. Schade, mit mehr Sorgfalt wäre hier wohl mehr drin gewesen. "Night Jerks" klingt eher wie eine spontan aufgenommene Jam-Session. Fans dieser Mischung oder beinharte und vor allem true Underground-Nerds können hier gerne reinhören. Aber sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt.

Tracklist:
01. Intro
02. Dazeripper
03. Night Jerks
04. Zero Kulto
05. Moon Daggers
06. Rose Crux
07. The Ladder (Punched Out)
08. Cosmic Wynter

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Bert Meierjürgen

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