Reactory setzen auf Riffs, und mit solch kantigen Speedbolzen eröffnen sie auch ihr Debütalbum "High On Radiation". Vorausgegangen waren bei ihnen bislang nur ein Demo und die Vinyl-EP "Killed By Thrash". Das Tempogestampfe vom Opener "Shell Shock" lässt keine Fragen offen, und jedem dürfte sofort klar sein, was hier abgeht. Müßig zu erwähnen, dass Reactory die alte Schulte bedienen, und absolut keinen triftigen Grund kennen, das Tempo zu drosseln. Shouter Hans Hornung schreit sich durch die neun Songs, als bräuchte er ne Packung Hustendrops, und wenn Gangshouts die Chöre stellen, werden diese schön zackig gebellt, wie in "ABC Warfare". Nun gibt es gerade auch in der deutschen Szene so einige Sägemeister an der Riffgitarrenfront, darunter sind diese vier Berliner doch nur eine Band von vielen. Doch es gibt Auffälligkeiten, die nicht jede Nachwuchsthrashcombo mitbringt. Bei Reactory ist das die schön scheppernde Produktion ihres ersten Longplayers, welche das Vermögen abrufbar macht, sich mit dieser Platte schön durchzuschädeln. Auch unter den Vollgasthrashern werden Soli in die Songs eingebaut. Die von Reactory dürfen eine Spur mehr catchy mit etwas mehr Ausdruck erkannt werden. Ihre absolute Kompromisslosigkeit wird bei den Kuttenträgern sehr positiv punkten.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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