ALL HALLOWS EVE - THE DREAMING

Label: | ECHOZONE |
Jahr: | 2014 |
Running Time: | 62:47 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Schon allein der Bandname verspricht einiges. Aber leider keine Bände. Für eine recht neue deutsche Band ist das Debüt allerdings großartig. Als Projekt um Produzent und Mitbegründer Tom O’Connell (Traumtänzer, House Of Usher, Dracul, ex Garden Of Delight) tituliert bin ich gespannt, was von ihm noch so kommen wird. Ein instrumentaler Opener des Debüts, welcher sehr gekonnt auf mehr neugierig macht, lenkt direkt auf extrem gut ausgesuchte Gothic-Stimmen weiter. Male und Female wechseln sich in allen elf Stücken ab. Mich erinnert die Musik ganz stark an große Gothic-Bands der 80er. Der heutigen Zeit angepasst. Und daher kommen auch die Gesänge (Myk Jung – The Fair Sex, Marion Küchenmeister – Invisible Limits, Ashley Dayour – Whispers In The Shadow, als Beispiele zu nennen). So stark doomig wie das Album angefangen hat, geht es allerdings nicht weiter. Bereits das vierte Stück „Innocent“ hört sich wie ein stinknormaler Radioklassiker an, Musik für nebenbei. Das nachfolgende Titelstück im Midtempo gewinnt wieder aufgrund seiner Gothickraft. Stimme wie auch Gitarrenriffs haben den altbewährten Dunkeltouch, den bereits damals The Mission erfolgreich praktiziert haben. Es reißt mit und ist extrem gut tanzbar. Das instrumentale „Fade In Silence“ spiegelt den Albumnamen "The Dreaming" komplett wider. Das Stück lädt zum Träumen ein und kann auch auf einer Klangschalenexpedition genutzt werden, wer denn darauf abfährt. Genauso beschaulich geht es mit „The Hourglass“ weiter. Gesanglich wunderschön untermalt durch Rachel Speight verleiht es dem Stück eine träumerische Stimmung. Mein Favorit der Scheibe ist „Until The Daws“. Schleppend vom Songwriting her wird es zum Ende energievoller. Die Stimme von Ashley Dayour gibt dem Ganzen seinen außergewöhnlichen Biss. Bei den letzten drei Stücken des Longplayers wechseln sich Tempo und Melancholie ab. In der Summe ist das Projektalbum durchaus hörenswert, leider fehlt es an absoluten Highlights, die es einzigartig machen und im Ohr hängenbleiben lässt.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Dagmar Hegger