MOJO JAZZ MOB - STILL HUNTING


Label:SETALIGHT
Jahr:2014
Running Time:69:39
Kategorie: Neuerscheinung
 

"Anger Is A Violent Emotion", versucht eine belehrende Erzählstimme im Opener dem Hörer weiß zu machen, erst dann groovt die Meute los, und das im Retrostil.  Die Stimmung ist aber klar Stoner, das wird beim nächsten Track "Shitluck" noch eindeutiger. Denn hier riffen die Gitarren wie alte Celestial Season zu einem Refrain mit Ohrwurm. Cooler Track. Die geschimpften Cleanvocals werden leicht windschief zelebriert, und transportieren den Staub des Undergrounds mit auf die Platte. Sie schaffen es aber auch, mehr in Richtung Alternative zu schwenken, wenn sie sehr melodisch werden und die weniger die Riffs führen lassen. Das zeigen "Curse Of The Partisan", ein süßes Intermezzo wie "Black Nazarene" oder das trotzdem groovende "...From The Throne Of Skulls". Das Teil hier rennt fast siebzig Minuten, aber das liegt nicht nur am zehnminütigen Abschließer "Worship The Beast", sondern an vierzehn Tracks, die gerne mal die Epik ankitzeln. Das Cover kommt dem mundartlich genannten Gelsenkirchener Barock nahe, das sich über dem Sofa der Garnitur im Stile von Eiche-Brutal super machen würde, obwohl das Rotwild gar nicht röhrt. Die restliche Fauna im achtseitigen Farbbooklet übrigens auch nicht. Das tun dafür die Münsteraner selbst, die schon ein kleines Genrestatement zum Mutsingen vermitteln. Man sollte noch wissen, dass Mojo Jazz Club mit zwei Drummern unterwegs sind, denn hören kann man das bis auf ein paar nicht ganz exakt übereinanderliegenden Synchronschlägen nicht wirklich. Wirklich fett sind dagegen schon so einige Riffs, dafür gibt es noch einen halben Punkt drauf (den der klassische Metaller gleich wieder abziehen würden, weil der Anfang von "Fair Winds And Following Seas" einfach zu dreist bei Judas Priest's "Hell Patrol" abgezweigt wurde).

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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