NEAL SCHON - SO U


Label:FRONTIERS
Jahr:2014
Running Time:51:30
Kategorie: Neuerscheinung
 

Solo-Album, Projekt oder Band? Das lasse ich bei dieser Besetzung mal hingestellt. Und warum sich Mister Schon (Journey) auf diesem Cover mit „Schön“ bezeichnet, konnte ich nicht klären. Fakt ist, dass Neal mit den beiden Mitstreitern Drummer Deen Castronovo (Journey; ex-Ozzy Osbourne) und Bassist Marco Mendoza (Black Star Riders) bereits unter Soul Sirkus firmierte. Bei dem eben genannten Act war der gute Jeff Scott Soto (ex-Axel Rudi Pell) der Shouter. Sein Fehlen wird nun gesanglich von allen dreien ersetzt. Das dürfte für Abwechslung sorgen, tut es aber nicht. Man bewegt sich in den neuen Beiträgen im Blues-lastigen Hard-Rock der 80er-Jahre und hatte mit Jack Blades (Night Ranger) einen erfahrenen Songwriter mit an der Seite. Leider ist aus dieser Konstellation noch nicht mal eine kleine Hitschmiede geworden. Insbesondere der Titeltrack „So U“ langweilt die Löcher mit seinem sphärischen Space-Sound in den Käse. Gerade mal die Gitarren-Licks von Neal Schon retten das Album vor dem Absturz in die triste Belanglosigkeit. Diese Scheibe wird sich wenn, dann nur aufgrund der bekannten Namen verkaufen. Das Fusion-Jazz angehauchte Instrumental „Exotica“ bietet Mister Schon zwar eine Plattform, sich jenseits seiner Stammband reichlich auszutoben, richtet aber kaum neue Erkenntnisse an die Gitarren-Fans. Übrigens klingt Neal dermaßen nach Glenn Hughes (ex-Deep Purple), dass ich ihn fast verwechselte. Mit dem Melodic-Rocker, „Love Finds A Way“, will man eindeutig an den Klangkosmos von Journey herantreten und versagt allein kläglich mit dem Gesang, der dem von Steve Perry und Arnel Pineda zwar minimal ähnelt, aber selbst als Klon kaum taugt. Zudem wäre die Komposition eher noch nicht mehr als Resteverwertung für Journey. Sorry, aber „So U“ ist nicht nur Genre-mäßig ein Album zwischen den Stühlen, sondern echt nur Durchschnitt.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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