Wenn eine Band Deutsch singt und derart Texte verfasst, will sie Aufmerksamkeit erregen. Tipps Für Wilhelm zitieren das Leben in vielen seiner Facetten. Das ist nichts Neues…ohne dass ich jetzt hier in Namedropping ausarte. Fragt sich ob diese Band das Potential hat, mit Hits aufzuwaten. „Gehen Oder Bleiben“ ist der nötige Opener, um Interesse zu wecken. Melodiöser Alternative-Rock mit schmachtendem Gesang und einer frischen Note. „Bleib In Deiner Stadt“ kann den Spannungsbogen halten. Obwohl man hier schon merkt, dass man sich lyrisch nicht überfordert. Da darf das gesungene Wort schon Mal kürzer ausfallen. Auf „Ganz Weit Im Osten“ geht es melancholischer zu. Und wieder fällt was auf. Die Band klammert in den meisten Songs auf einer tonalen Grundidee und behält sie im Prinzip bei. Das nennt man totreiten. Man kann die anfängliche Überraschung ab den vierten Beitrag, „Vor Deiner Tür“, nicht mehr über das ganze Album halten. Man vergeht sich zusehends in Klischees und Gutmenschmusik. Man eckt nicht an, obwohl man oft den Zeigefinger hebt. Obwohl ich der Band ein gewisses charmantes Karma nicht absprechen kann. Letztendlich hätte der Sound weniger balladeskeres und mehr Pep gebraucht. Wer wirklich Balladen mit emotional einschneidenden Worten will, sollte bei Herbert Grönemeyer reinhören. Diese Band spricht eher die Freunde von Jupiter Jones an. Immerhin kann man bei mir den ersten Platz für den wohl schlechtesten Bandnamen des Jahres ernten.

Note: 5.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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