Die große Aufmerksamkeit erlangten Sol Negro aus Seattle noch nicht, obwohl sie bereits seit Ende der Neunziger aktiv sind. Ihr Debütalbum „Hellish Furnace“ und der Nachfolger „Of Darkness And Flames“ bescherte ihnen nur Aufmerksamkeit im Underground. Sie sind auf der blackmetallischen Doomseite anzutreffen, spielen aber nicht zu finster, sondern bauen auf treffende Melodien, teils auch mit untermalenden Frauenchören im Back. Ihr Sound kommt tief, fragil und knöchrig, woran der Bass großen Anteil hat. Ebenso verlangt der uncleane Gesang nicht unbedingt nach grottiger Tiefe. „Dead Emotions“ ist ein Cover von Paradise Lost, deren Song den Amis in der coolen Sichtweise von Sol Negro mit weniger Hall anderen Spirit atmet, aber erkennbar bleibt. Von den Strukturen und der dunklen Melancholie der Engländer sind die Washingtoner mit ihren sieben Songs von „Dawn Of A New Sun“ nicht weit entfernt. Ein Song wie „The Passage Without Light“ hätte mit seinen Moll-Leads auch gut auf „Shades Of God“ oder „Gothic“ stehen können. Im Jahre 2012 erschien diese Scheibe schon einmal unter Headsplit Records, da sollten nicht nur härtere Klassikmetaller und softere Extrembanger zuschlagen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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