Temple kommen aus Phoenix, klingen aber zunächst etwas nach Solstafir, die jedoch mit ihrer Heimat Island geographisch weiter entfernt liegen. Kalte Krachberge tun sich auf, nun heißt der Scheibeneröffner auch „Mountain“. Klirrende Eiseskälte wird nicht benötigt, kraxelt man doch lieber etwas wärmer und trockener durchs Gestein. Riffs walzen sich grollig und breit durch die Songs, nur unterbrochen von leiseren halligen Unverzerrten. Auch in Krachphasen bleiben die Stimmungen beruhigend, in denen sich die Keyboards zurückhalten. Hauptohrenmerk sind schon fette Gitarren, die laute und leisen Parts elegant dominieren. Mit der Ausnahmen eines kurzen Songs von bloß vier Minuten liegt man sonst bei acht bis elf. Epische Ausmaße benötigen halt ihren Spielraum, ein Grundelement bei Tempel. Mit diesen sechs Songs lärmen und rocken sie sich durch steiniges Gebirge, was einer Mischung aus Black für den finsteren Ausdruck, Sludge für das Ungestüme, und Ambient für das Atmosphärische gleichkommt. Vocals Fehlanzeige. Das Duo aus Arizona besteht aus Gitarrist und Keyboarder Ryan Wenzel und Drummer Rich Corle, die erst elf Jahre nach Gründung das erste Lebenszeichen auf Konserve liefern, dass Genredigger sich fragen, warum das erst jetzt passierte, denn solche Klangwelten hätte man lieber schon eher hören wollen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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