STIER - HART AM WIND


Label:SPV
Jahr:2014
Running Time:45:32
Kategorie: Neuerscheinung
 

Zu Zeiten von „Reden“ (2010) schrieb ich das erste Review zu Stier. Viel konnte die Band nicht von mir erwarten, die sich in allen Bereichen der Neuen Deutschen Härte einzunisten versuchte, und auch lyrisch kein festes Konzept hatte. Hauptsache von allen großen Vorbildern war etwas im Topf. Irgendwie hat sich trotz des Doppel-Releases von „Geisterschiff“ und „Hart Am Wind“ für mich nichts geändert. Eigentlich ist es noch schlimmer geworden. Düstere Themen im Rammstein / Megaherz-Gewand mischen sich mit Hafenliedern und Liebeschmonzetten a la Freddie Quinn meets Unheilig zusammen. „Hart Am Wind“ ist die härtere Ausführung der beiden Alben, deren Tracks auch noch fast identisch sind. Obwohl die Playlist unterschiedlich abgespielt wird. Hans Martin geht mit Songs wie „Der Fenstergucker“ dann noch einen weiteren Schritt in ganz normalen akustischen Rock mit Finessen von Udo Lindenberg. Baah…wirklich ein abgegrastes Feld. Hans Martin Stier versucht mit einem großen Abstecher in die Theatralik und eigenwilligen Ideen etwas Besonderes zu schaffen, kommt bei mir aber an etliche Grenzen, die er nicht überwinden kann. Der dreiundsechzigjährige singt zumindest Texte aus Erfahrungen, die er damals selber als Seemann gemacht hat. Von mir aus…passt zumindest in den Zeitgeist der deutschen Charts. Jetzt können all die „schwarzen Muttis“, die Unheilig“ erst seit „Große Freiheit“ feiern und Joachim Witt mit „Der Flut“ entdeckt haben, ein neues Album krönen. Und nicht vergessen, „Geisterschiff“ ist balladesker und bestimmt noch besser geeignet. Doch dazu später in einem anderen Review.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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