MAYHEM - PSYWAR


Label:SEASON OF MIST
Jahr:2014
Running Time:8:05
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mayhem sind eine der wohl kontroversesten Black Metalbands überhaupt, aber auch mit die wichtigste, denn in der Szene waren sie immer schon Kult. Als sie 1984 starteten und mit “Pure Fucking Armageddon” (1986) und “Deathcrush” (1987) ihre ersten Veröffentlichungen rausbrachten, war diese Art Lärm unvorstellbar. Es folgte die Kultphase mit Sänger Dead und Gitarrist Euronymous (letzterer war schon von Anfang an dabei). Dead nahm sich 1991 das Leben, Euronymous wurde von Burzums Varg Vekernes 1993 nachts in seiner Wohnung mit 23 Messerstichen ermordet. Wer dachte, das Mayhems Ende gekommen war, sah sich getäuscht, denn die Horde machte weiter, bis heute. Aus der Urbesetzung ist heute nur noch Bassist Necrobutcher dabei, Schlagzeuger Hellhammer immerhin auch schon seit 1988. Der Gitarrist ist neu, der Sänger, Attiloa Szihar (Ex-Tormentor) hat 1993 das legendäre Debüt “De Mysteriis Dom. Sathanas” eingeknurrt, wurde zwischenzeitlich ersetzt und ist seit 2004 wieder mit an Bord. Zum 30-jährigen Bestehen und als Wartezeitverkürzerer auf das nächste Studioalbum “Esoteric Warfare”, das Ende Mai erscheint, legt man nun eine 7” EP mit zwei Tracks hin. Der Titeltrack wird auch auf dem nächsten Album sein. Und nach wie vor herrscht das Chaos. Mayhem klingen Anno 2014 schnell, aggressiv und progressiv. Die schnellen Gitarren erinnern an ihre Landsleute von Thorns, Schlagzeuger Hellhammer drischt alles kaputt. Doublebass und eine hyperschnelle Snare trümmern doch recht im Vordergrund, der kehlige Gesang erinnert längst nicht mehr an alte Zeit, sondern klingt eher genretypisch, gefällt aber sehr gut. Mit “From Beyond The Event Horizon” befindet sich ein exklusiver Studiotrack auf dieser EP, der 2012 in Budapest mitgeschnitten wurde, der in dieselbe Kerbe schlägt. Mayhem veränderten ihren Stil nach der Jahrtausendwende, hat diesen Stil aber mittlerweile gefestigt. Limitiert ist diese EP auf insgesamt 2000 Exemplare, die zu je 500 Einheiten mit zwei verschiedenen Covern und Vinylfarben erhältlich sind. Schönes Sammlerstück!

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


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