SEBASTIAN BACH - GIVE ´EM HELL

Label: | FRONTIERS |
Jahr: | 2014 |
Running Time: | 49:08 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Es gab Zeiten, da hätten wir einen Release vom Kanadier Sebastian Bach, in welcher Form auch immer (mit Band oder Solo), mit freudiger Erregung kaum erwarten können. Das ist seit einigen Werken letztlich vorbei. Und das aktuelle Opus, „Give `Em Hell“, wird an dieser Einstellung kaum etwas ändern. Das war mir bereits klar, nachdem der erste Refrain des noch mächtigen Openers „Hell Inside My Head“ verstrichen war. Und das ist bei weitem der Beste der insgesamt zwölf Beiträge. Gänzlich vorbei sind die Zeiten von großartigen Vocal-Lines und einer irren Stimme, die noch „18 & Life“ oder „I Remember You“ geschmettert hat. Sebastian klingt allenfalls noch wie ein relativ gut singender Vince Neil (Mötley Crüe). Und live wird er das wohl gar nicht schaffen…das hatten wir ja schon, beziehungsweise eher nicht! An alte Zeiten mit Skid Row will der Barde aufgrund der modernen Ausrichtung von „Harmony“, dem grungig angehauchten Stampfer „All My Friends Are Dead“ und dem rifflastigen „Temptation“ eh nicht anknüpfen. Ich denke mal, dass Bob Marlette produktionstechnisch alles aus Herrn Bach herausgekitzelt hat. Glücklich sein kann Bas, dass sein Name immer noch fette Begleitmusiker auf die Bretter und ins Studio ruft. Duff McKagan (ex-Guns n` Roses) wummert am Bass und Bobby Jarzombek (Halford, Fates Warning) kesselt immer noch am Kit. Devon Bronson, Steve Stevens (Billy Idol) und der superbe John 5 (ex-Marilyn Manson), sind an den Gitarren aktiv gewesen und haben mitkomponiert. Das wirft wenigstens ein bisschen gutes Licht auf Filler wie „Push Away“, das einem mit den schrägen Gesangs-Parts fast in den Wahnsinn treibt. Aaaarrggh! Mit der Ballade „Had Enough“ kann der Canuck wieder einigen Boden gut machen. Na ja und „Rock 'n' Roll Is A Vicious Game“, die Blues-Akustik-Gitarren-Ballade, erweckt alte Momente des Sunset Strip mit Poison-Flair. Diese Dinge en masse und hier wäre ein Überflieger am Start. Aber zwei Tracks reichen nicht aus, um an alte Glanztaten anzuknüpfen. Hysterisches Gekeife, wie auf dem Outtake „Forget You", wird kaum ein Fan gutheißen…ääh außer natürlich diejenigen, die alles schlucken.
Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak