Es gibt Murmur aus Brasilien und aus den USA. Das hier sind die Amis, die sich 2007 gegründet haben und nun ihr zweites Album veröffentlichen. Zwischen beiden Alben gab es noch eine Split-EP mit Nachtmystium, die ziemlich bekannt sind. So verwundert es doch etwas, dass ich diese Jungs hier bislang noch nicht kannte. Für eine Black Metalband sind Murmur durchaus verspielt, was die Laufzeit der einzelnen Songs zeigt: Die meisten Songs pendeln zwischen fünf und elf Minuten. Als Bonustrack des Digipacks versucht man sich sogar an King Crimsons „Larks´ Tongues In Aspic, Part II“ und gibt sich wahrlich progressiv. Wer also an typischen Black Metal denkt, ist hier auf dem Holzweg. Avatgarde ist das Zauberwort. Fans von Nachtmystium, Aborym oder Arcturus sollten hier aufhorchen. Neben Blastbeat Geballer und dem genretypischen Kreischgesang gibt es nämlich auch Akustikgitarren und wirre Soundcollagen in Form von spooky Synthesizern und seltsamen Samples und Klangeffekten. Der Gesang ist aber auch variabel. Vor melodischen Passagen schreckt man nicht zurück. Die Grundstimmung ist bedrückend. Lediglich bei dem Interludium „Zeta II Reticuli, Pt. 2“, in dem Folkelemente verwurstet werden, gibt es eine zweiminütige Verschnaufpause. Obwohl alles auf Dauer doch sehr anstrengend ist, kann man nicht leugnen, dass hier hochklassige Musiker am Werk sind, die ohne Zweifel auch die Szene wachrütteln werden, denn Innovation ist im Black Metal schon lange kein Schimpfwort mehr.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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