Ein seltenes Album, das bereits 1979 nur unter dem Banner Paul Roland erschien, wurde derweil ein Jahr später unter Paul Roland & The Midnight Rags, in einer tausender Auflage veröffentlicht. Die waren schnell vergriffen. Das zu hörende Material ist natürlich nicht für den alltäglichen Gebrauch und schon gar nicht für den Otto Normal-Zuhörer. Dafür ist das schräge Konzept zu facettenreich und abgedreht. Eigentlich finden sich hier Wurzeln des Goth-Rock der ersten Stunde, Keyboard-Pop, jazzige Anflüge, verquere Wave-Attacken und Psychedelic-Avantgarde-Flair und eiskalte Klangteppiche. Der sterile Gesang ist da nur noch das I-Tüpfelchen. Für manchen Kunstfilm sicherlich der optimale Soundtrack. Wer mal etwas komplett anderes erfahren möchte, Musik über den Tellerrand hören will oder nur einfach neugierig auf musikalische Randerscheinungen ist, sollte einfach zugreifen. Puritanern und Mainstream-Zeitgeistern würde ich den Silberling nicht ans Herz legen. Mit vier Bonus-Tracks wurde der Rundling aufgewertet, von denen die Lobhudelei an „Jack Daniels“ recht interessant ist, ansonsten spendet man lyrisch an viele geschichtliche Filmfiguren des Horror-Genre und ihrer Darsteller (Dracula, Werewold, Vincent Price, Lon Chaney) Tribut.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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