BENEDICTUM - DOMINION


Label:FRONTIERS
Jahr:2011
Running Time:52:46
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ich habe gehört, dass Benedictum mit ihrem Vorgänger-Album, "Uncreation", total abgeräumt haben sollen. Mag sein, aber heuer wird Frontfrau Victoria Freeman etwas Kritik einstecken müssen, denn "Dominion" kann nicht wirklich überzeugen. Man hat zwar den nötigen wuchtigen Sound, um eine fette Breitseite ins Land zu schicken, verpasst aber diese Gelegenheit und windet sich schwerfällig um Ideen, die eigentlich keine sind. Ich vermisse ein Konzept oder ein Erkennungsmerkmal, das mir das Trademark Benedictums auf die Ohren drückt. Frau Freeman hat zwar im Gegensatz zu vielen anderen Sängerinnen eine toughe Stimme und kann richtig Dampf ablassen, aber ich sehe die unnötigen Growls höchstens als Hilfeschrei und Billigersatz. Sie passen nicht unbedingt zu dieser Art von Metal. Allerdings hat die Dame auch Probleme einen Wiedererkennungswert aufzubauen. "Dominion" ist wieder ein klassisches Beispiel dafür, dass Härte nicht alles im Metal-Bereich ist. Zumal dann noch der ruhigste Track "Seer", der mich irgendwie an Crimson Glory erinnert, noch am besten funktioniert. Mid-Tempo ist das Thema der Lady. Hier kommt die Stimme völlig zur Entfaltung und sie kann ihren Möglichkeiten freien Lauf lassen. Ansonsten findet man auf "Dominion" eher Musik, die sich selber im Weg steht. Wer dann noch auf die verblendete Idee kam, die kanadischen Götter Rush zu covern, möchte ich gar nicht erst wissen. Gerade weil man sich auch noch den Überhammer "Overture/The Temples Of Syrinx" ausgesucht hat. Eine Selbstüberschätzung sondergleichen. Hier ist die hübsche Lady völlig überfordert. Zumal geht bei der Metal-Version dieses Songs die Frische und die Authentizität dessen verloren, was Rush so perfekt macht. Dafür ist das vertrackte "Dark Heart" nicht von schlechten Eltern und kann dafür sorgen, dass die Matten kreisen. Endlich lässt Gitarrist Pete Wells (nein, nicht der 2006 verstorbene Gitarrero von Rose Tattoo) sich auch zu einem angenehmen Solo hinreißen. Richtig cool ist "Loud Silence", in diesem Stampfer-Tenor sollte die Band weiter machen. Die Ballade "Sanctuary" zeigt zum ersten Mal, was die Frontfrau wirklich drauf hat. Sie kann richtig singen, auch wenn der geeignete Refrain für diesen Song fehlt. Ja, Ansätze sind da, aber das reicht heutzutage noch lange nicht.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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