DISTANCE CALL - SAID AND DONE

Label: | HIGH TOP |
Jahr: | 2013 |
Running Time: | 37:36 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Da ist es nun, dass zweite Album der female fronted Power Rocker Distance Call, die direkt mit dem fetten Opener “Ride On”, nach ihrem Labelwechsel den frischen Wind preisgeben. Dafür ist Line-Up-mäßig alles beim Alten geblieben. Und das ist gut so, denn derweil verschwinden auf dem aktuellen Longplayer die leicht sperrigen Momente, die der Vorgänger noch aufwies und lässt auf eine homogenere Symbiose blicken. Und vor allem Hören. „Sharp Tongue“ ist einer dieser brachialeren Tracks, die am internationalen Standard kratzen, obschon die Gitarren-Parts von Robert Resinek wie gewohnt das eine oder andere Mal im Wettkampf mit den meist melancholischen Vocals von Ausnahme-Fronterin Korry Schadwell ankämpfen. Das wirkt sich leider auf der ansonsten großartigen Dampf-Ballade „All Said And Done“, etwas negativ aus, denn die Gitarre ist, und nicht nur in diesem Fall, etwas zu laut in den Vordergrund gemischt. Eine weitere Verbesserung in Hinsicht des letzten Releases sind die kräftigen Backing-Vocals die ganz toll auf „Rock `n` Roll Land“ abgestimmt sind. Obwohl „Empty Visions“ wie gewünscht das Tempo etwas anzieht, ist dieser Beitrag nicht ganz meine Baustelle. Vielleicht weil mich zu viele Stellen an zu viele anderen Dinge erinnern: die Gitarren-Riffs an Zakk Wylde und der Chorus etwas an W.A.S.P., vorausgesetzt mit anderer Stimme natürlich. Mit einem puren Tyketto-„Rescue Me“-Gitarren-Lauf, eröffnet man den Song „Mirror“. Eigentlich ist der ganze Hit, denn nicht weniger darf dieses Lied bezeichnet werden, in dem Tenor der alten Poser-Band aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Das lässt anfänglich Schmunzeln, aber die coole Bridge und der überaus gelungene Refrain stehen für die absolute Berechtigung größerer Einflüsse. Zudem serviert Mister Resinek sein bislang songdienlichstes Solo. Mehr davon bitte auf der nächsten Scheibe. Mit „The Rush Is Mine“ gibt es endlich das volle Brett. Dies steht der Band weitaus besser als mancher Mid-Tempo-Track. Sehr gut ist der hohe Gehalt an Melodien trotz fortschreitender Härte. Durchaus die positivere Seite der Band, die man weiter ausprägen sollte. Stampfer mit Pathos und klarer Ansage „Can`t Get Enough“, kommen immer gut. Allerdings hätte ich die Stotter-Parts (Ah-ah-ah und Uh-uh-uh weggelassen). Dennoch, sicherlich live, einer der „Raise Your Fist And Yell“-Songs…ein feiner Mattenschüttler! Den Abgang macht „Delirium“. Aufgrund der hervorragenden Auswahl der schwächste Song des Albums, kompositorisch betrachtet, aber mit einem sehr verspieltem Soli, das die Gitarren-Brigade in den Bann ziehen wird. Die Produktion ist besser als auf dem Erstling, aber das Cover kann mich wieder nicht beeindrucken. Vielleicht sollten wir das auf der Glühwein-Party mal in Ruhe bereden…
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak