Für den Laien ist die Musik von Les McCann schnell erklärt. Restaurant und Piano-Bar Musik (vor allem wenn man die alten Prime Soaps der Amsi geguckt hat in denen sie in teure Freßtempel gingen). Ein bisschen Jazz, etwas Soul und noch weniger Gospel. Zumindest so wie man ihn heute versteht (mit einem enormen gesangsstarken Chor). Mister McCann gehört seit den 60er-Jahren zu den Pionieren des Soul-Jazz. Er hat Roberta Flack entdeckt und ist abgesehen von seinen enormen Piano-Leistungen auch Sänger und Komponist. Die drei wiederveröffentlichten Platten sind allerdings auf instrumentaler Basis. Die Ausrichtung der verschiedenen Themen ist klar, sobald man den Albumtitel liest. Die erste CD „The Gospel Truth“ lässt viele Ideen der heutigen Zeit ohne Vocals erklingen. Das ist ungewohnt, hat aber durchaus seinen Reiz. Zumindest für diejenigen, die sich gerade von dem Musical „Sister Act“ faszinieren lassen. Auf dem zweiten Rundling entdecken wir „Soul Hits“, die mich insgesamt sehr an den kanadischen Jazz-Pianisten Oscar Peterson erinnern. Und das verstehe ich durchaus als Lob. Diese Werke erschienen früher übrigens bei World Pacific Records. Les hatte das Glück, mitunter die besten Musiker seiner Zeit im Team zu haben um damit Songs wie „Oh The Joy“, „Basuto Baby“, und „Isn`t It Wonderful“, für die Ewigkeit einzuspielen. Aber er hatte auch ein Ohr für gute Fremdkompositionen, wie zum Beispiel das einzigartige „Sister Sadie“ beweist. Ein schöner Griff in die Schatztruhe…wer sich das Teil zulegt.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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