Alles andere als Newcomer sind Eisregen aus Thüringen; ganze zehn reguläre Longplayer kann man in ihrer Discographie zählen. Für Fans der Band muss ihr Sound nicht mehr vorgestellt werden, alle anderen können sich denken, um was es bei Eisregen geht. Geringe Folkanteile, Gothic und mehr Black Metal Anleihen, doch alles unterm Strich lässt es die Bezeichnung Dark Metal am ehesten zu. Der epische Opener „Waldgott“ macht zusätzlich mit Steichern klar, dass diese fester Bestandteil des Sounds sind. Die deutschsprachigen Texte sind trotz uncleanem Gesang verständlich, und rollen gern mal provozierend das ‘r’. Im Song mit dem Titel “DSDSL (Deutschland Sucht Die Superleiche)” wird mit einem Fernsehformat abgerechnet, nicht der einzige Song, in dem Klartext gesungen wird. Die Band hatte mal mit der Zensur zu kämpfen, dass bestimmte Tracks nicht mal für Erwachsene zu erwerben waren, geschweige denn eine Live-Performance erfahren durften. Das ist ein paar Jahre her, doch auch diesmal müssten Indexlisten eisregenfrei bleiben, sofern die Bestimmer sich zum Beispiel nicht an einem blanken Wort wie „Arsch“ stoßen, welches zum Schluss im Song „Eisenherz“ von einer Frauenstimme gesungen wird, und noch einmal für Abwechslung sorgt. Seit 1995 gibt es die Band, die nun mit diesen zwölf Tracks zielsicher auf ihr zwanzigjähriges Bestehen hin steuert.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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