ENDEVERAFTER - KISS OR KILL


Label:POWERAGE
Jahr:2009
Running Time:46:27
Kategorie: Neuerscheinung
 

Kaum zu glauben, dass diese Formation den Opening Slot für die 2006er-Tour mit Poison und Cinderella bekam. Nicht, dass die Kapelle schlecht ist. Mitnichten. Aber sie fährt einen völlig anderen Sound als die Poser der 80er-Jahre. Nennt es amerikanischen Fun oder Skater-Punk, härteren College-Rock oder sonst wie. Die Jungs sind aufgeweckt, frisch und machen richtig Spaß. Schon der Opener "I Wanna Be Your Man" pustet die Spinnenweben aus jeder alten Box. "Baby, Baby, Baby" hämmert richtig frech und "Gotta Get Out" gehört in jeden coolen High-School-Film. So irgendwie will es sich mir nicht erschließen, warum alle die Band für die neue Glam-Rock-Erscheinung halten. Dieser Einfluss tritt nämlich erstmals mit dem Track "Poison" an die Oberfläche und erinnert an eine Mischung aus Winger und Mötley Crüe. Raue Gitarren meets Ohrwurm-Chorus. Sänger Michael Grant hat seine Sternstunde auf der Ballade "Next Best Thing", die allerdings wieder tendenziell zu den moderneren Rockbands a la Nickelback wandert. Grant ist ein wahres Chamäleon. Dieser Stimmenwechsel ist sehr motivierend. "Tip Of My Tongue" dürfte locker als Hit-Single durchgehen und bildet eine Symbiose zwischen Mötley Crüe und den Rockern von Lit (genau die, die das Drumkit im Video auf Pamela Anderson`s superscharfen Hintern hatten). Der aufmüpfige Sound zieht seine Bahnen weiter durch "Road To Destruction" mit seinem derben, gitarrenblastenden Charme und Gröhl-Chören bis hin zu dem 80er-Jahre Chartrocker "All Night", der irgendwo zwischen Rick Springfield und Cheap Trick liegt. Also, egal wer mit welcher Musikrichtung spielt, mein Herz hat die Band im Flug genommen. Ich hoffe, dass auch wir hierzulande diese Band einmal live erleben dürfen. Und wenn es geht natürlich im Vorprogramm von Poison und Cinderella.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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